Dein zweites Kind: 10 Tipps und Tricks, die wirklich helfen

Ein zweites Kind kommt auf die Welt.
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Ein zweites Kind: 10 Tipps, wie du deinen Alltag sicher in den Griff bekommst:

Dein zweites Kind kündigt sich an und es wird Zeit, sich über die neue Lebenssituation Gedanken zu machen. Nun gilt es zwei Kinder mit unterschiedlichen Bedürfnissen zu versorgen.

Die erste Zeit wird dein zweites Kind deinen Alltag kurzzeitig auf den Kopf stellen, es wird ein Durcheinander geben und eine Zeit der Unruhe und des Suchens. Alle Familienmitglieder müssen sich erst an einen neuen Ablauf, eine neue Struktur und an einen neuen Platz in der Familie gewöhnen. Aber auch diese Situation wirst du gut meistern. Wir haben 10 Tipps, wie es dir gelingen wird.

 

10 Tipps für dein zweites Kind

Die Still-Kiste

In Ruhe stundenlang auf der Couch sitzen, stillen und sich Zeit nehmen – das war einmal. Mit einem aufgeweckten älteren Kind klappt das nicht mehr. Ist das größere Kind untertags zu Hause, wird es deutlich schwieriger.

In vielen Familien hat es sich bewährt, beim Stillen dem älteren Kind vorzulesen, ein Hörspiel anzuhören oder eine besondere Spielekiste anzubieten, die immer nur dann geöffnet wird, wenn das Baby gerade stillt.

Es kann aber auch ein schönes Ritual sein, wenn die Mama das Baby füttert und das größere Kind füttert die Mama. Beim Stillen braucht sie ohnehin ein paar kleine Snacks zwischendurch und Kindern macht es Spaß, andere zu füttern. Stelle also immer ein bisschen klein geschnittenes Obst zur Verfügung und lass das Stillen zu einer gemeinsamen Familienzeit werden.

Carry on!

Ein Tragetuch ist beim zweiten Kind eine sich lohnende Anschaffung und unglaublich praktische Hilfe im Alltag. Babys sind ohnehin Traglinge, also tust du dir und deinem Baby damit etwas Gutes. Dein Baby bekommt Wärme, Nähe und Körperkontakt. Und du hast gleichzeitig die Hände frei, um dich um dein älteres Kind zu kümmern.

Wickel-Teamwork

Viele ältere Kinder nutzen die Zeiten, in denen sich die Mama nur auf das Baby konzentriert gerne dazu, irgendeinen Blödsinn anzustellen, um auch Aufmerksamkeit zu bekommen. Am besten kann man diesen Situationen ausweichen, in dem das ältere Kind eine Aufgabe bekommt. Statt auf dem Wickeltisch zu wickeln, kann das Baby auch am Boden gewickelt werden und das ältere Kind macht mit. Es reicht die Feuchttücher, bringt die Windeln oder hilft beim An- und Ausziehen.

Co-Sleeping

Wenn es schon Rituale gibt, dann ist es wichtig, dass diese auch weiterhin eingehalten werden. Zu Beginn ist das eine Herausforderung, denn das zweite Kind hat noch keinen Rhythmus und schläft ganz unterschiedlich. Entweder springt der Papa ein und kümmert sich um das Baby oder die Mama begleitet das ältere Kind in den Schlaf, während das Baby gestillt wird. Besonders schön kann es sein, wenn sich dazu alle gemeinsam ins Bett kuscheln und die Zeit genießen.

Das ältere Kind kommt wieder ins Elternbett

Das ist eine normale Reaktion des älteren Kindes auf die Tatsache, dass das Baby bei den Eltern schlafen darf. Hab keine Angst davor dein Kind zu verwöhnen oder es dann nicht mehr aus dem Bett zu bekommen, sondern lass es zu und genieß die nächtliche Ruhe im gemeinsamen Bett/Zimmer. Wenn das Bedürfnis des älteren Kindes nach Nähe gestillt wird und es merkt, dass es immer noch „willkommen“ ist, dann wird es auch von selbst wieder in sein Bett gehen. Es sucht im Moment nur nach Sicherheit und Bestätigung.

Ein zweites Kind kommt in die Familie.
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Geteiltes Leid ist halbes Leid

Kinder leben offene und versteckte Aggressionen aus. Während sich die einen Kinder der neuen Situation bestmöglich anpassen und dabei auf sich vergessen, reagieren die anderen Kinder mit unglaublicher Wut auf das neue Familienmitglied. Sie hören nicht, machen alles kaputt, hauen auf das Baby hin, auf andere Kinder und auch auf Mama und Papa. Es wäre falsch, dem Kind seine Wut zu verbieten oder es dafür zu bestrafen – stattdessen sind die Eltern aufgefordert hinzuschauen, was dahinter steckt und das Baby zu schützen, damit es nicht verletzt wird. Das erste Kind braucht Raum für die verschiedenen Gefühle, die es gegenüber dem Geschwisterchen hat. Es tut deinem Kind auch gut, wenn auch du sagst: „Gell, manchmal ist es ganz schön anstrengend. Das finde ich auch.“

Die Geschwister mögen sich nicht

Zwar wünschen sich Eltern, dass sich ihre Kinder mögen und eine schöne Kindheit gemeinsam haben, doch dieses Glück kann nicht erzwungen werden. Was Eltern aber schon tun können ist, die Beziehung zu fördern, wie etwa durch eine Geschwistermassage: Bindung entsteht durch Berührung und Nähe. Gerade wenn die Eifersucht groß ist kann es ein gutes Mittel sein, das Verständnis und die Beziehung zu fördern. Lass also ruhig mal dein großes Kind unter Aufsicht das Baby massieren – vielleicht wird es ja zu einem täglichen Ritual!

Behandle deine Kinder nicht gleich, denn das sind sie nicht

Eltern haben oft das Gefühl, ihre Kinder ungerecht oder nicht gleich zu behandeln. Das ist auch gut so, denn jedes Kind ist anders und auch das Alter des Kindes spielt eine Rolle: Ältere Kinder haben auch schon mehr Rechte und mehr Pflichten. Schon bald wird das ältere Kind seine Rolle genießen wenn es merkt, wie das Geschwisterchen versucht, ihn nachzuahmen und als großes Vorbild sieht. Die Liebe wird nicht weniger, wenn sie geteilt wird – es ist aber wichtig, die Kinder nicht gleich zu behandeln, sondern so, wie sie es brauchen.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Viele – vor allem – Mütter fühlen sich in der Anfangszeit mit dem Baby und einem Kleinkind überfordert: Einkaufen, anziehen, kochen, Haushalt – einfach alles ist schwierig. Genauso wie beim ersten Kind alles neu war, werden Eltern auch beim zweiten Kind vor neue Herausforderungen gestellt. Zwar können sie schon sicher wickeln, ein Baby anziehen und baden, aber mit der Aufgabe zwei Kindern gerecht zu werden, sind sie noch nicht vertraut. Gebt euch Zeit. Euch allen. Niemand muss gleich perfekt sein und alles können. Nach einiger Zeit wirst du darüber lachen und merken, dass du gut in die neue Rolle als zweifache Mutter hineingewachsen bist.

Hilfe annehmen

Du musst nicht alles alleine schaffen. Vielleicht hast du eine liebe Oma, eine liebe Freundin, Bekannte oder Nachbarin, die dir in den ersten Wochen unter die Arme greift? Die dir etwas zu essen vorbei bringt, mit deinem älteren Kind den Spielplatz besucht, dir im Haushalt hilft, Windeln, Getränke und anderen Einkäufe erledigt? Dann nutze sie.

 

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