Auch wenn von außen in der 11. Schwangerschaftswoche noch nicht viel zu sehen ist und du wahrscheinlich noch die gleiche Kleidergröße trägst: Der Embryo in deinem Bauch ist jetzt offiziell ein Fötus, denn alle wichtigen Organe sind bereits ausgebildet und dein Baby wächst in großen Schritten heran.
Du hast schon die 11. Schwangerschaftswoche erreicht und die Schwangerschaft wird immer konkreter: Bei der Ultraschall-Untersuchung, die im Rahmen des Mutter-Kind-Passes zwischen der 8. und 12. Woche empfohlen ist, wird jetzt eines eindeutig sichtbar: das Geschlecht deines Kindes. Für manche werdenden Eltern ist es sehr wichtig, diese Information zu erfahren, um sich besser auf das Baby einstellen zu können, andere bevorzugen die Überraschung bei der Geburt. Es bleibt dir selbst überlassen, ob du jetzt schon wissen willst, ob du einen Jungen oder ein Mädchen bekommst. Du entscheidest auch, ob du es deiner Umwelt mitteilst.
Tests im Rahmen der Mutter-Kind-Pass Untersuchung
Für alle diejenigen, die bisher noch keine Untersuchung beim Gynäkologen hatten, wird es jetzt höchste Zeit! Die Höhe des Kinderbetreuungsgeldes ist an die korrekte Durchführung und den Nachweis der ersten zehn Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen (fünf der Mutter während der Schwangerschaft und fünf des Kindes nach der Geburt) bei der Krankenkasse gekoppelt. Wird nur eine Untersuchung nicht durchgeführt oder nicht rechtzeitig nachgewiesen, wird ein höherer Betrag vom Kinderbetreuungsgeld abgezogen. Wenn beide Elternteile Kinderbetreuungsgeld beziehen, erfolgt der Abzug bei jedem der Elternteile.
Die 1. Mutter-Kind-Pass-Untersuchung muss bis zum Ende der 16. Schwangerschaftswoche erfolgen. Hier werden auch wichtige Blutuntersuchungen vorgenommen:
- Test auf Vorliegen einer Luesinfektion (Syphilis), die dem Kind schaden könnte
- Bestimmung der Blutgruppe und des Rhesusfaktors
- Bestimmung des Rötelnantikörpertiters
- HIV-Test
- Toxoplasmosetest
- Bestimmung des Hämoglobinwertes und des Hämatokrits (Erythrozytenzahl)
Toxoplasmose und Rhesusfaktor
Bei der Toxoplasmose handelt es sich um eine an sich harmlose Infektion, die durch Katzenkot bzw. nicht ausreichend erhitztes Fleisch verursacht wird. Beim Ungeborenen kann sie jedoch zu Schädigungen an Gehirn und Augen führen. Das ist nur bei einer Erstinfektion während der Schwangerschaft möglich, bei einer Folgeinfektion hat man schon ausreichend Antikörper gebildet, um das zu verhindern. Deshalb sollte während der Schwangerschaft jemand anderer als die werdende Mama die Reinigung des Katzenkisterls übernehmen. Dass man rohes Fleisch während der Schwangerschaft nicht essen soll, ist ohnehin ausreichend bekannt.
Der Rhesusfaktor ist ein Blutgruppenmerkmal, das auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen sitzt und sich vererbt. Es handelt sich um ein Protein, das bei den meisten Menschen vorhanden ist. Bei ca. 15% fehlt es jedoch, diese sind dann rhesusnegativ. Komplikationen kann es nur geben, wenn die Mutter rhesusnegativ, das Kind jedoch rhesuspositiv ist. Dann wird das Blut des Kindes als fremd angesehen und dagegen Antikörper gebildet.
Bei der ersten Geburt ist das noch weitgehend unproblematisch, schlimmer jedoch wird es bei den weiteren Geburten. Da unser Körper ein phänomenales Gedächtnis hat, wird bei einem weiteren Kontakt mit einem „körperfremden Stoff“ sofort ein Heer an Antikörpern gebildet, die die Blutzellen des Kindes bekämpfen. Man kann aber zum Glück mit der heutigen Medizin leicht Abhilfe schaffen. Man kann gegen diese Antikörper ein Immunglobulin spritzen und das Kind ist so von den ungewollten „Angriffen“ auf seine Blutzellen geschützt.
Dein Baby in der 11. Schwangerschaftswoche
In der 11. Schwangerschaftswoche kann das Baby schon 4-6 cm groß sein und 15 Gramm wiegen. Und es nimmt immer mehr die Gestalt an, die es schlussendlich zur Geburt haben wird: Gesichtszüge bilden sich immer mehr aus, die Ohren wandern an ihre endgültige Position, Finger und Zehen sind klar als solche erkennbar und deinem Kind wachsen erstmals Nägel. Auch die Anlagen für die Zähne sowie die Geschlechtsorgane sind schon ausgebildet. Dein Arzt/deine Ärztin kann dir jetzt mitteilen, ob dein Baby ein Junge oder ein Mädchen ist.
Hilfe, ich bin so nervös?
Schadet meine Aufregung dem Baby?
Einige werdende Mütter verspüren ein großes Maß an Aufregung und Anspannung, besonders wenn sie ihr erstes Kind bekommen. Es kann zu Schlafstörungen und Magenproblemen kommen. Manche Frauen verlieren sogar Gewicht im ersten Trimester (was auch auf die Übelkeit zurückzuführen ist). Wenn du unter diesen Symptomen leidest, fragst du dich bestimmt, ob deine Nervösität deinem ungeborenen Baby schadet. Grundsätzlich ist es nicht schlimm für dein Baby, wenn du dir hin und wieder Sorgen machst oder dich aufregst, aber wenn sich deine Unruhe verstärkt, solltest du dich an deinen Arzt/deine Ärztin wenden und professionelle Hilfe suchen. Dein Baby spürt mehr, als du annimmst: Erhöht sich zum Beispiel dein Herzschlag, nimmt das Baby über die Nabelschnur vermehrt Adrenalin oder andere Hormone auf.
Das kannst du selber tun, um deine Nervosität zu mindern:
- Sanfte Bewegung
- Schwangerschaftsyoga
- Meditation
- Autogenes Training
- Gute Gespräche mit dem Partner, Verwandten oder Freunden
- Eine ruhige, freundliche Umgebung, in der du dich wohlfühlst
- Wenn die Nervosität aus dem Ruder läuft: Keine Scheu vor professioneller Hilfe
Wohlfühltipp für die 11. Schwangerschaftswoche
Verspürst du schon dieses Gefühl von „Nestbau“ und möchtest du dein Zuhause so heimelig wie möglich gestalten? Viele Frauen beschäftigen sich in dieser Phase der Schwangerschaft mit der Planung fürs Familien-Heim und Kinderzimmer. Überstürze hier nichts, denn es ist noch ein halbes Jahr hin! Es macht zwar Spaß, in Katalogen und im Internet zu stöbern, aber lass´dich nicht zu Impulskäufen überreden, die du später bereust. Alles hat noch Zeit und du kannst dich erstmal ausführlich informieren, um die optimale Ausstattung für dich und dein Baby dann bereit zu haben.
Wichtiger Hinweis: Wir von welovefamily.at haben diesen Artikel für dich nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert. Dennoch haften wir nicht für die in diesem Artikel erwähnten Informationen und Ratschläge. Bitte wende dich in Zweifelsfällen sofort an deinen Arzt/deine Ärztin oder Hebamme.
