Wer wäscht die Wolken weiß?

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Lina und ihr großer Bruder Niklas haben im Garten Fangen gespielt, und nun liegen sie erschöpft nebeneinander im Gras. Niklas deutet in den Himmel. „Schau mal, Lina, sieht die Wolke da nicht aus wie ein Auto?“
„Wie ein weißes Rennauto!“, stimmt Lina zu. „Niklas, warum sind Wolken eigentlich weiß? Werden sie denn nicht dreckig, wenn sie da so rumfliegen?“
Lina ist froh, einen großen Bruder zu haben, denn ihn kann sie alles fragen. Er weiß einfach alles.
„Natürlich werden sie manchmal dreckig“, erwidert Niklas. Er überlegt kurz, dann erzählt er:

„Zwischen den Wolken wohnt die alte Frau Wolkenweiß in ihrem weißen Wolkenhaus. Mit ihren weißen Lockenhaaren und ihren weißen Kleidern sieht sie selbst fast aus wie eine Wolke. Sie sitzt den ganzen Tag an ihrem Fenster und betrachtet die Wolken, die vorbeiziehen.
Wenn nun eine Wolke vorbeikommt, die auch nur einen klitzekleinen Fleck hat, läuft Frau Wolkenweiß raus, nimmt die Wolke und trägt sie in ihre Waschküche. Dort steht eine große weiße Waschwanne. Frau Wolkenweiß lässt Wasser ein und gibt ein spezielles Wolkenwaschmittel dazu. Wenn die Waschwanne voll ist und sich ein großer weißer Schaumberg gebildet hat, taucht sie die Wolke hinein und wäscht sie. Sie schrubbt und knetet und wäscht, bis die Wolke wieder ganz weiß ist.

Dann drückt sie sie aus wie einen nassen Schwamm. Davon wird die Wolke ganz knittrig. Deshalb bringt Frau Wolkenweiß sie in den Wolkengarten neben ihrem Wolkenhaus, schüttelt sie kurz auf und hängt sie mit zwei Wäscheklammern auf ihre Wolken-Trockenleine. Dort wird die Wolke von der Sonne gewärmt und vom Wind durchgepustet, und etwas später ist sie wieder trocken und so wolkenweich wie vorher. Dann nimmt Frau Wolkenweiß sie von der Leine und setzt sie wieder in den Himmel.“

Lina staunt und stellt sich vor, wie Frau Wolkenweiß in ihrer Waschwanne die Wolken wäscht. Wie gut, dass sie einen großen Bruder hat, der ihr so schöne Geschichten erzählen kann.


Liebe Mama, lieber Papa!
Schläft dein Schatz/deine Schätze schon? Nein? Dann probiere es doch mit diesem Text:

Erinnere dich, wie du heuer im Sommer über eine Wiese gegangen bist.

Hast du da auch einen Schmetterling gesehen, oder vielleicht mehrere? Kannst dich noch an die Farben erinnern und daran, wie leicht der Schmetterling von Blume zu Blume geflogen ist?

Sieh dir jetzt dieses Tier einmal von der Nähe an

Vielleicht hat es sich gerade auf deine Hand gesetzt. Wie leicht und wie schön es ist. Du kannst die Fühler sehen und die Flügel und die ganz zarten Beine… und wenn du so auf diesen Schmetterling schaust, kannst du auch ganz leicht und sanft atmen, so sanft wie ein Schmetterling, leicht, sanft, leicht, und sanft…

 

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