Wenn es mit dem Kinderwunsch nicht klappt – Alles rund um Unfruchtbarkeit

Frau mit Teststreifen
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Du wartest schon seit Monaten auf einen positiven Schwangerschaftstest und möchtest dich endlich so freuen wie die Frau auf dem Bild?

Durchschnittlich warten Paare zwischen sechs Monaten und ein Jahr auf das ersehnte Wunschbaby, bei manchen Paaren klappt es schneller, manche Paare probieren Jahre ein Baby zu bekommen. Die WHO spricht von Unfruchtbarkeit, wenn nach einem Jahr ungeschützten Verkehrs keine Schwangerschaft eintritt.
Die Zahl der Paare, die sich ihren Kinderwunsch nicht erfüllen können, steigt konstant an. Zwar können sich die meisten der Paare mittels medizinischer Unterstützung den Kinderwunsch erfüllen, doch vielen Paaren helfen auch diese modernen Methoden nicht.

Dabei geht es bei einer Unfruchtbarkeit seltener um medizinische Gründe als um psychische Belastungen wie Stress, Überlastung und hoher Erwartungsdruck. Fehlende Work-Life-Balance führt zu einem ungesunden Lebensstil, der sich auch auf den Kinderwunsch auswirkt. Aber auch das Alter spielt eine zentrale Rolle, denn während der beste Zeitraum für ein Baby von der Natur aus zwischen 22-27 Jahren liegt, möchten sich viele Paare den Kinderwunsch erst in späteren Jahren erfüllen. Bei den Männern spielt das Alter hier weniger Rolle als bei den Frauen, denn die Eizellen altern und können weniger einfach befruchtet werden. Aber auch Erkrankungen der Frau, vorangegangene Aborte, Erbkrankheiten und ein unregelmäßiger Zyklus erschweren den Kinderwunsch.
Bei Männern liegt die Ursache meist im Bereich der Spermienproduktion oder der Beweglichkeit bzw. Anzahl der Spermien, die sich negativ auf den Kinderwunsch auswirken.

 

Ursachen der weiblichen Unfruchtbarkeit

Hormonelle Ursachen

  • PCO Syndrom
    Darunter versteht man kleine Eibläschen an den Eierstöcken, die nicht heranreifen und verkümmern. Am Ultraschall werden sie als kleine Zysten erkannt. Als Ursache werden ein erhöhtes Aufkommen männlicher Hormone genannt und eine Insulinresistenz. Häufiger sind übergewichtige Frauen vom PCO-Syndrom beroffen.
  • Prolaktion
    Dabei handelt es sich um eine Störung der Hirnanhangdrüse, der Hypophyse. Dabei wird die Reifung der Eizellen nachhaltig gestört und der Eisprung bleibt aus. Die Schilddrüsenfehlstellung ist für die erhöhte Prolaktion meist die Ursache.
  • Insulinresistenz
    Hauptverantwortlich für eine Insulinresistenz ist Übergewicht, wodurch eine Kombination mit dem PCO-Syndrom sehr häufig ist.  Es kommt zu einer vermehrten Insulinproduktion, die zur Folge hat, dass der Blutspiegel der männlichen Hormone erhöht wird.
  • Männliche Hormone
    Bei zu vielen männlichen Hormonen wird die Eizellreifung gestört bzw. der Eisprung kann ganz ausbleiben.
  • Vorzeitige Wechseljahre
    Wenn ab dem vierzigsten Lebensjahr die Eierstöcke ihre Funktion einbüßen, spricht man von vorzeitigen Wechseljahren. Vorerkankungen, Rauchen und auch vegetarische Ernährung können hierfür eine Ursache sein.
  • Gelbkörperschwäche
    Dieser hormonelle Grund zählt zu den häufigsten Ursachen für weibliche Unfruchtbarkeit. Wenn eine Frau unter einer Gelbkörperschwäche leidet, kann die Gebärmutterschleimhaut nicht aufgebaut werden und ist somit auf eine Einnistung nicht optimal vorbereitet. Eine Schwangerschaft wird dann also frühzeitig unterbrochen.

 

Organische Ursachen

  • Myome
    Diese gutartigen  Muskeltumore können nicht nur zur Unfruchtbarkeit führen sondern auch  Fehlgeburten auslösen und während der Schwangerschaft für Probleme sorgen.
  • Endometriose
    Wenn die Gebärmutterschleimhaut über die Gebärmutter hinaus wuchert, spricht man von Endometriose. Sie führt zu Verklebung der Eileiter, kann aber auch in andere Organe hinein wachsen. Etwa 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter sind von dieser Erkrankung betroffen. Die Ursachen für eine Endometriose sind noch nicht klar erforscht. Anzeichen für eine Erkrankung sind Schmerzen im Bauch- und Beckenbereich, speziell während der Periode, aber auch starke Blutungen und häufige Zwischenblutungen. Die Behandlung erfolgt je nach Schweregrad medikamentös oder durch eine operative Entfernung der einzelnen Endometriosenherde. Auch eine Hormontherapie kann eingesetzt werden,  um die Beschwerden zu minimieren.
  • Vernarbungen am Gebärmutterhals
    Aufgrund von Entzündungen oder Operationen gelingt es Spermien schwer in die Eileiter zu gelangen.
  • Schädigung der Eileiter
    Auch bei unterbrochenen oder verklebten Eileitern gelingt es den Spermien nicht bis zur Eizelle vorzudringen.

Weitere Faktoren, die den Kinderwunsch ungünstig beeinflussen sind das Alter, Über- und Untergewicht, aber auch Stress und Medikamenteneinnahme. Auch Erbkrankheiten, Geschlechtskrankheiten wie z.B. Chlamydien und mehrmalige Fehlgeburten wirken sich negativ aus.

 

Männliche Unfruchtbarkeit

Gerade in den letzten Jahrzehnten ist die Unfruchtbarkeit der Männer in den Industrieländern deutlich gestiegen.
Eine Untersuchung der Samenflüssigkeit hinsichtlich Anzahl, Beweglichkeit und Qualität kann Aufschluss über eine mögliche Unfruchtbarkeit geben. Liegt hier eine Einschränkung vor, kann dies folgende Ursachen haben:
Hodenhochstand: Früher wurde ein Hodenhochstand nicht korrigiert, heute wird er frühzeitig behandelt, damit es zu keiner nachhaltigen Schädigung kommen kann.
Mumps: Auf die Samenqualität hat eine Mumpserkrankung nachhaltige Folgen, da es zu einer Entzündung der Hoden kommen kann.
Auch nach einer künstlich vorgenommenen Sterilisation, der Vasektomie, kommt es zu Schwierigkeiten durch den Verschluss der Samenleiter, der aber auch angeboren sein (Mukovoszidose) und durch Entzündungen ausgelöst werden kann.
Aber auch genetische Ursachen, Alkohol und Nikotin, zu enge Kleidung und Handystrahlen beeinflussen die Samenproduktion.

 

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