Impfen – Ja oder Nein

Kind bekommt Spritze
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Die Hauptargumente für oder gegen Kinderschutzimpfungen

Kaum ein Thema ist so emotional geladen wie die Impfdebatte. Impfbefürworter und Impfgegner liefern sich sowohl auf ärztlich-wissenschaftlicher Ebene aber auch im privat-elterlichen Bereich eine zum Teil hitzige Debatte zum Thema Schutzimpfungen. WAS aber passt für euch als Eltern? Wir haben die Hauptargumente zum Thema Impfen von beiden Seiten für euch gesammelt.

Impfen in Österreich

In Italien wurde die Impfpflicht 2017, in Frankreich Anfang 2018 eingeführt. In einigen anderen europäischen Ländern sind einzelne Impfungen verpflichtend vorgeschrieben und in den USA zählt der Slogan „no shot-no spot“, also kein Platz in der Schule ohne die erforderlichen Impfungen. In Österreich gibt es keine Impfpflicht. Die Entscheidung, ob die im österreichischen Impfplan vorgesehenen Impfungen den eigenen Kindern verabreicht werden, obliegt somit zu 100% den Eltern.

Der österreichische Impfplan wird jährlich überarbeitet und dem neuesten wissenschaftlichen Stand angepasst. Das nationale Impfgremium, das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz und KinderärztInnen arbeiten eng zusammen, um „Kindern und Jugendlichen den bestmöglichen Schutz vor Infektionskrankheiten zukommen zu lassen“ heißt es in der Impfbroschüre des Ministeriums.[1]
In den letzten Jahren werden aber auch zweifelnde Stimmen laut und der Wunsch nach alternativen Herangehensweisen zu Gesundheitsvorsorge ist bei vielen Eltern groß. Was sind nun die Punkte, die für oder dagegen sprechen, sein Kind impfen zu lassen? Hier ist eine Übersicht über die Hauptargumente FÜR oder eben GEGEN das Impfen:

 

Impfen

PRO CONTRA
Impfen schützt vor schweren Infektionskrankheiten

·         Infektionskrankheiten wie sie im Impfplan angeführt sind (z.B.: Masern, Mumps, Röteln, Diphterie, Pertussis, Polio, etc.) können vermieden werden

·         In Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen sind geimpfte Kinder vor Infektionskrankheiten geschützt

·         Gesundheitliche Folgen und Kosten können dank Vermeidung der Krankheiten verhindert werden

Fehlende Informationen und Aufklärung durch Ärzte führt zu Skepsis und Misstrauen der Eltern

·         Viele Kinderärzte sehen es als Standardprozedere ab der 8. Lebenswoche die erste Impfung zu verabreichen ohne konkrete Informationsweitergabe und Aufklärung der Eltern

Flächendeckende Impfaktionen können zur Ausrottung von Krankheiten führen

·         Krankheiten wie Pocken oder Kinderlähmung konnten dank weit verbreiteter Impfaktionen ausgerottet werden

Angst vor Impfschäden und Impfreaktionen

·         Fieber, Schwellungen und Schmerzen an der Impfstelle sind oftmals Nebenwirkungen

·         Angst vor schweren Impfschäden, die direkt mit der Impfung in Zusammenhang stehen

 

Reisen in Länder mit vorherrschenden Infektionskrankheiten unbedenklicher

 

Debatte, um Aluminium in Impfstoffen

·         Aluminium ist in vielen Impfstoffen als Hilfsstoff enthalten à Sorge, dass der kindliche Organismus dieses nicht gut abbauen kann, da die Organe noch nicht voll entwickelt sind

·         Impfgegner bringen Aluminium in Impfstoffen mit der Entstehung von Krankheiten zusammen

Individualschutz und Herdenschutz

·         Ist ein Mensch gegen bestimmte Infektionskrankheiten geimpft, kann er seine Mitmenschen nicht mit diesen Infektionskrankheiten anstecken

Unsicherheit und Unbehagen aufgrund der Vielzahl an Impfungen

·         Bereits zwei Monate nach der Geburt werden die ersten Impfstoffe verabreicht, einer Zeit, in der Säuglinge noch besonders verletzlich erscheinen

·         Viele Eltern sind unsicher, ob es notwendig ist ihr Kind so früh zu impfen

Gesundheitssystem übernimmt die Kosten der meisten Impfungen

·         Im österreichischen Impfplan sind folgende Impfungen kostenfrei: Rota-Virus, Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilus Infl. B., Hepatitis B, Pneumokokken, Masern, Mumps, Röteln

Unsicherheit und Unbehagen, ob ein früher Impfstart sicher ist

·         Bedenken, dass das Immunsystem und der Stoffwechsel eines Säuglings noch zu unausgereift ist, um Impfungen ausreichend zu verarbeiten

Langzeitfolgen von Impfungen noch zu wenig erforscht

 

Allgemein lässt sich sagen, dass sich in Österreich 3 Gruppen gebildet haben, die unterschiedlich mit dem Impfthema umgehen:

  1. Personen, die nach dem österreichischen Impfplan handeln
  2. Personen, die einen individuellen Impfplan folgen. Diese lassen zum Beispiel erst zu einem späteren Zeitpunkt impfen oder lassen bestimmte Impfstoffe aus dem Impfprogramm weg
  3. Personen, die impf-frei leben und ihre Kinder nicht impfen lassen.

 

 

[1] Impfbroschüre des Sozialministeriums

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