Fremdbetreuung und Stillen

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Fremdbetreuung und Stillen.

Hallo, meine Tochter, 5 Monate alt, beginnt in etwa 4 Wochen mit der Eingewöhnung bei der Tagesmutter. Dann beginnt wieder mein Studium und sie wird stundenweise „fremdbetreut“. Bisher wird sie nach Bedarf voll gestillt und ich genieße unsere Stillbeziehung sehr. Teilweise stillt sie alle 2-3 Stunden, obwohl sie nicht immer Hunger hat – es geht viel um Nähe und Kuscheln. Nun hat mir die Tagesmutter geraten, das Stillen schon vor der Eingewöhnung durch die Flasche zu ersetzen, um ihr die Umstellung zu erleichtern. Für mich ist das durchaus nachvollziehbar, aber bedeutet es nun, dass unsere Stillbeziehung vorbei sein muss? Gerne möchte ich sie weiterstillen, wenn sie nicht betreut wird. Die Flasche hat sie bisher übrigens immer verweigert – egal ob Muttermilch oder Pre-Nahrung drinnen war und auch egal, wer gefüttert hat. Ich mache mir einfach viele Gedanken, wie die Umstellung für sie wird und ich habe Angst, dass ich mich zu wenig auf die neue Situation einlassen kann. Wie soll es auch mit dem Einschlafen werden? Sie schläft nur mit dem Busen ein und nimmt auch keinen Schnuller. Selbst wenn ich sie trage braucht sie die Brust und den Kinderwagen verweigert sie vehement. Ohne dem Busen schreit sie nur und steigert sich richtig hinein. Habt ihr einen Tipp für mich? Danke, Marion


Liebe Marion,

deine Sorge ist für mich nachvollziehbar und in der Tat wurde ich als ehemalige Tagesmutter oft mit ähnlichen Situationen konfrontiert. Fremdbetreuung und Stillen – kann das überhaupt klappen? Was ich den Eltern geraten habe: Genießt die Zeit zusammen. Nimm den Druck raus, dränge sie nicht zur Flasche, nicht zum Schnuller, nicht zum Schlafen oder zu sonst irgendetwas. Nimm die Situation so an wie sie ist und lass den Gedanken los, jetzt alles umstellen zu müssen.

Vertrauen

Egal was du machst, die Umstellung wird für deine Tochter groß sein – aber vertraue ihr, dass sie flexibel genug ist, um sich auf neue Personen und Situationen einstellen zu können. Sie weiß, dass die Milch nur von dir kommt – woanders wird sie irgendwann die Flasche akzeptieren. Rechne nur damit, dass die Wiedersehensfreude umso größer sein wird und sie vielleicht intensiver stillt oder mehr Nähe von dir einfordert in der Zeit, in der sie dich hat. Wichtig ist, dass die Tagesmutter deine Tochter liebevoll  begleitet und ihm Zeit für die Eingewöhnung gibt.

Kompromisse

Vielleicht kannst du auch mit der Tagesmutter reden, ob du abgepumpte Muttermilch mitgeben darfst? Dabei musst du nur die Kühlkette beachten und auch die Tagesmutter einweihen. Ich hatte oft ein paar Flaschenmahlzeiten im Kühlschrank stehen und es klappte immer gut. Zur Sicherheit, wenn der Hunger besonders groß war, hatte ich noch Pre-Nahrung zur Verfügung.

Fremdbetreuung und Stillen: Druck raus

Nimm in allererste Linie den Druck raus. Genieße lieber die Zeit mit deiner Tochter und lass auf dich zukommen, wie es mit der Umstellung dann klappen wird.

Du wirst sehen, es wird klappen!

Dein Rat ist gefragt

Hast du noch einen Tipp für Marion? Hast du ähnliches erlebt und möchtest uns davon erzählen? Oder sind deine Erfahrungen ganz andere? Dann schreib mir! Ich freue mich!

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Alles Liebe, Anna

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