10 Dinge, die Väter über frisch gebackene Mütter wissen sollten

shutterstock ID: 169757459

Wenn frisch gebackene Väter und Mütter mit ihrem Baby nach Hause kommen, dann suchen sie in den allermeisten Fällen verzweifelt nach einer Anleitung oder einem Patentrezept, wie das mit dem Baby zu machen ist. Die ersten Tage und Wochen sind anstrengend, weil man einander erst kennenlernen muss. Was will uns das Baby sagen, wenn es weint? Was könnte es brauchen? Warum fährt es mit seinen Händen immer zum Mund und warum schreckt es mit den Armen in die Höhe, wenn man es ablegt? Fragen über Fragen.

Was besonders Väter noch bräuchten wäre eine Anleitung für ihre Frau. Warum? Das erfährst du hier.

Für das Baby ist die Mama Nummer 1. Bei ihr fühlt es sich am wohlsten, denn schließlich ist ihre Stimme, ihr Geruch und ihr Herzschlag schon vertraut. Für Väter gar nicht so einfach, denn sie bekommen schnell das Gefühl, gar nichts tun zu können. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, erkennen sie ihre Frau nicht mehr. Im Wochenbett ist plötzlich alles ganz anders.

10 Dinge, die Väter über frisch gebackene Mütter wissen sollten

  1. Frisch gebackene Mütter fühlen sich hässlich. Auf der einen Seite glaubt deine Frau das allertollste Wesen zu sein, das jemals auf der Erde war. Ich meine, in ihre Körper entstand ein Mensch! Das ist grandios, ein Wunder! Auf der anderen Seite fühlt sie sich miserabel. Sie fühlt sich gedehnt, der Bauch hängt und schwabbelt, der Busen schmerzt, an Po und Oberschenkel haben sich viel zu viele Reserven gesammelt und zwischen den Beinen – ja davon reden wir erst nicht. Nicht einmal zwei Minuten vor einem Spiegel verbringen kann sie und ist frustriert, dass die alten Klamotten nicht mehr passen. Sie fühlt sich hässlich.  Das ist deine Chance! Sag ihr, wie schön du sie findest, wenn sie euer Baby stillt. Wenn sie mit Tränen in den Augen vor dem Spiegel steht und meint, es ist nicht mehr so wie vorher, dann nimm sie in den Arm und sag ihr, wie schön sie ist. Sie muss diese Dinge hören –  genau jetzt.
  2. Frisch gebackene Mütter sind von dem Baby besessen. Sie ist dem Baby verfallen. Den ganzen Tag hat sie nur Augen für das Baby, streichelt es, wiegt es, schaut es an, macht Fotos und postet sie im Minutentakt auf Facebook. Sie möchte ihr Glück mit der ganzen Welt teilen, so verzaubert ist sie von eurem Baby, das sowieso das schönste Baby von allen ist. Sie ist wie ein verliebter Teenager, der einfach nicht genug bekommen kann. Du lieber Vater fühlst dich vielleicht wie das dritte Rad am Wagen – zumindest ein bisschen. Das ist zwar hart, das hat aber nichts mit dir zu tun.
  3. Frisch gebackene Mütter haben vor allem Angst. Vier Buchstaben: SIDS. Es ist ein beunruhigender Gedanke, dass du dich bemühst alles richtig zu machen und dennoch kann es schief gehen. Zum ersten Mal Mutter werden bedeutet auch zu erkennen, nicht auf alles Einfluss nehmen zu können. Dabei geht es nicht nur um SIDS. Frisch gebackene Mütter möchten alles richtig machen und müssen für ihr Baby viele Entscheidungen treffen: Ob sie stillen oder nicht, wo das Baby schläft, ob sie Stoffwindeln verwenden, was sie bei Blähungen tun, wann das Baby Hunger hat. Frisch gebackene Mütter sind ängstlich – und das auch vor Dingen, die du nicht vermutet hättest. Sie hinterfragen, wie sich die Wahl des Fläschchens auf das Gesundheitsverhalten auswirkt, ob Bio-Karotten besser sind als normale Karotten und ob die Schadstoffe in der Muttermilch nicht doch ein Grund wären, abzustillen. Sag ihr nicht, dass sie irrational ist und schieb es auch nicht auf die Hormone – das wird nicht helfen. Stattdessen höre ihr zu, respektiere ihre Gefühle und erinnere sie daran, dass die dieses Baby-Abenteuer nicht alleine bewältigen musst. Du bist da.
  4. Frisch gebackene Mütter müssen sich immer verteidigen. Sobald du ein Kind hast glaubt jeder, seinen Senf dazugeben zu müssen und mit guten Ratschlägen nur so um sich zu werfen. Die Schwiegermutter meint, sie sollte wieder arbeiten gehen. Deine Mutter meint, sie sollte länger stillen. Die Freundin aus der Stillgruppe meint, ihr Baby sollte schon langsam durchschlafen und überhaupt: Es kann sich noch nicht drehen? Oh mein Gott! Dazu hat sie noch viele Bücher gelesen, sich bei verschiedenen Newslettern angemeldet und liest im Internet. All das lässt sie zu einer Mama werden, die sich ständig verteidigen muss. Verteidigen, warum sie noch länger beim Baby bleibt, warum sie nicht mehr stillen möchte, warum euer Baby auch weiterhin bei euch schlafen wird usw. Sie hat Angst (siehe Punkt 3) es falsch zu machen, wenn doch alle anderen meinen, es besser zu wissen. Jeder Ratschlag kommt ihr vor wie ein Aufzeigen dessen, was sie falsch macht. Nimm sie in den Arm und sage ihr, dass sie der Experte für euer Baby ist und niemand anderer. Sag ihr, dass sie eine tolle Mutter ist.
  5. Frisch gebackene Mütter können auf ihr Baby nicht wütend werden. Sie weiß, dass ihr Baby daran schuld ist, das sie nicht durchschlafen kann, dass sie ständig nach Milch stinkt und dass sie nicht mehr in Ruhe duschen kann. Sie fühlt sich wie ein Mombie. Aber wie soll sie den auf dieses wunderbare, süße Baby wütend sein? Das kann sie nicht. Aber sie kann auf dich wütend sein und das wird sie. Sie wird so wütend auf dich sein, als würdest du nachts alle 2 Stunden Milch wollen und sie dann in großen Milchseen über ihr rauskotzen. Das fühlt sich zwar nicht gut an, ist aber eigentlich ganz sinnvoll: Besser, sie ist auf dich böse und du weißt nun warum, als sie wird auf das Baby sauer. Denn euer Baby kann wirklich nichts dafür, es ist eben ein Baby.
  6. Frisch gebackene Mütter haben nichts zum Anziehen. Damit wären wir wieder bei Punkt 1. Es geht aber um mehr: Ihre Vor-Schwangerschaftskleidung passt nicht, ihre Schwangerschaftsmode schon, aber wer will das schon nach der Geburt noch anziehen? Sie möchte sich aber auch nichts Neues kaufen, denn „so werde ich ja nicht immer ausschauen!“. Geh mit ihr einkaufen und sag ihr, wie schön sie ist.
  7. Frisch gebackene Mütter brauchen Unterstützung. Sagen es aber nicht. Denn das würde ja bedeuten, mit der Situation nicht alleine fertig zu werden. Es würde bedeuten, schwach und abhängig zu sein. Und überfordert. Eine gute Mutter ist nicht so – glaubt sie. Dabei wollen Frauen starke Männer, die für sie da sind, sie beschützen und unterstützen. Wenn sie also das nächste Mal die Wohnung auf den Kopf stellen möchte und einen Putzanfall bekomm weil das Baby ja gerade schläft, dann sag einfach: Lass mich das machen.
  8. Frisch gebackene Mütter brauchen die Erlaubnis im Moment zu bleiben. Die meisten Frauen glauben, alles zu schaffen. Die anderen Mütter mit ihren dreckigen Wohnungen und schreienden Babys haben es einfach nicht drauf. Der Supermutter-Komplex führt dazu, dass sie nicht mehr im Moment bleiben können, sondern ständig in Aktion sind. Sie vergisst darauf, auf sich zu achten. Gib deiner Frau das Recht und die Erlaubnis, einfach mal innezuhalten, zu genießen und tief durchzuatmen. Erinnere sie daran, dass sie auf ihre Kräfte und Ressourcen achtet und den Haushalt einfach mal Haushalt sein lässt.
  9. Frisch gebackene Mütter wollen gefragt werden, was sie brauchen. Frisch gebackene Mütter glauben, alle um sie herum wüssten, was sie gerade brauchen. Aber woher sollst du das wissen? Was dann beginnt ist eine Negativspirale: Sie ist frustriert, weil du ihre Bedürfnisse nicht erkennst und angeblich nicht weißt, was sie braucht. Lass es gar nicht so weit kommen und frag sie einfach.
  10. Frisch gebackene Mütter lieben ihre Männer. Sie liebt es dir zuzuschauen, wie du Vater wirst. Sie liebt es zu beobachten, wie dich euer Baby verändert. Wie du es trägst, wie es auf deiner Brust schläft, wie du ganz behutsam und sorgsam mit ihm umgehst, wie du die Windeln wechselt und den Body verkehrt herum anziehst. Jedes Mal, wenn du mit deinem Baby kuschelst, kuschelst du auch mit ihr.
TEILEN