Ein Tiger in Omas Wohnzimmer

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In einem schönen Dorf lebte einmal eine liebe Oma.
Sie wusste so wunderbare Geschichten, wie kaum eine andere. Jeden Abend saßen ihre beiden Enkel mit ihr im Wohnzimmer und lauschten den spannenden Erzählungen. Die Oma verstand es so gut zu erzählen, dass die Geschöpfe aus ihren Geschichten auf magische Art und Weise lebendig wurden. So kam es vor, dass schwuppdiwupp eine kleines Einhorn mitten durchs Wohnzimmer tollte!

Eines Tages waren die beiden Kinder, sie hießen Tom und Lena, sehr traurig. Mittags ging aus Versehen ihr Lieblingsspielzeug, eine Tigerfigur aus Plastik, kaputt. Abends im Wohnzimmer sagte die Oma zu den Kindern: „Hört mal zu, ich weiß etwas, dass euch aufmuntert.“
Also dachte sie sich eine Geschichte über einen Tiger aus. Sie erzählte so wunderschön, und deshalb stand auf einmal tatsächlich ein kleiner Tiger direkt vor ihren Augen! Sein Fell war so orange, wie eine Mandarine und seine schwarzen Streifen waren schwarz wie die dunkle Nacht. Er schnupperte kurz und dann sprach er zu den Geschwistern: „Hallo ihr beiden. Kommt her, und fühlt wie flauschig mein Fell ist.“ Die Kinder sahen fragend die Oma an. Sie nickte. Da die Oma nur liebenswerte Tiger kannte, war es nicht gefährlich.

Sie fuhren vorsichtig mit den Fingern durch sein hübsches Fell. Es fühlte sich an wie plüschige Watte. Noch nie hatten sie mit ihren Händen etwas so Weiches berührt. Die Kinder durften sogar auf den Rücken des Tigers steigen. Sie verbrachten eine sehr schöne Zeit miteinander. Als es aber draußen schon dunkel wurde, sprach die Oma: „So, jetzt muss der Tiger aber wieder nach Hause.“ Nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, verschwand ihr neuer Freund so plötzlich wie er erschienen war.

„So jetzt ist es aber Zeit fürs Bettchen. Gibt eurer Oma noch einen Kuss“, sagte die Oma. Gerne hätten die Kinder noch eine Geschichte gehört, doch sie legten sich in ihre kuscheligen Betten. Nachts träumten sie vom kleinen Tiger und seinem Leben im Dschungel.


Liebe Mama, lieber Papa!
Schläft dein Schatz/deine Schätze schon? Nein? Dann probiere es doch mit diesem Text:

Erinnere dich, wie du heuer im Sommer über eine Wiese gegangen bist.

Hast du da auch einen Schmetterling gesehen, oder vielleicht mehrere? Kannst dich noch an die Farben erinnern und daran, wie leicht der Schmetterling von Blume zu Blume geflogen ist?

Sieh dir jetzt dieses Tier einmal von der Nähe an

Vielleicht hat es sich gerade auf deine Hand gesetzt. Wie leicht und wie schön es ist. Du kannst die Fühler sehen und die Flügel und die ganz zarten Beine… und wenn du so auf diesen Schmetterling schaust, kannst du auch ganz leicht und sanft atmen, so sanft wie ein Schmetterling, leicht, sanft, leicht, und sanft…

 

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