Das große Weihnachtsfest im Märchenwald

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Wie jedes Jahr bereiteten sich alle im Märchenwald auf Weihnachten vor. Die Winterfeen hatten bereits alles mit Eis und Schnee bedeckt. Bäume und Sträucher sahen aus, als wären sie mit Staubzucker bestreut! Auf der großen Lichtung in der Mitte des Märchenwaldes stand die mächtige Tanne aber noch ganz ohne Schmuck. Sie war der höchste und schönste Baum des ganzen Waldes und alle Tiere wollten beim Schmücken mithelfen. Die Mäuschen nahmen kleine Strohsterne zwischen die Zähnchen und rannten am Stamm auf und ab. Die Vögel flogen mit dem Lametta hin und her, Eichhörnchen verteilten Nüsse, Beeren und Äpfel in den Zweigen, während die Elfen ganz vorsichtig die zerbrechlichen Christbaumkugeln in die Tanne hängten.
Am Tag vor Heiligabend sah der Baum traumhaft schön aus: Alles funkelte und glitzerte, schimmerte und schillerte. Goldene und rote Kugeln, Zapfen und Sterne, Glöckchen und Herzen hingen in den Ästen der alten Tanne und waren so farbenfroh, dass jeder glücklich wurde, der es sah. Aber eines fehlte noch! Ganz oben auf die Tannenspitze sollte der große, strahlende Weihnachtsstern gesteckt werden. Feierlich schritt ein Einhorn zur magischen Truhe, in der dieser prunkvolle, goldene Stern aufbewahrt wurde. Es berührte die Truhe mit dem Horn und der Deckel öffnete sich langsam. In der Truhe war – nichts!
„Der Stern ist nicht da!“, wieherte das Einhorn.
„Nein, das kann nicht sein!“, riefen alle aus und scharten sich um die Truhe.

Jeder wollte sich selbst überzeugen und hineinsehen, doch der Stern blieb verschwunden. Die Märchenwaldbewohner drehten die Truhe um und schüttelten sie, aber nichts fiel heraus. Sie suchten unter und hinter der Truhe, aber der Stern war nicht zu finden. Der Christbaum ohne den Stern, das war unmöglich! Weihnachten musste abgesagt werden! Doch in all der Aufregung erhaschte eines der Mäuschen ein Funkeln in einem Gebüsch. Es ging nachsehen und fand dort das Nest der diebischen Elster, in dem der goldene Stern lag! Die Elster schämte sich sehr und um ihren Diebstahl wieder gut zu machen, flog sie selbst den Stern ganz hinauf zur Spitze der Tanne. Dort strahlte er so schön wie nie zuvor und alle Bewohner des Märchenwaldes hatten der Elster verziehen, denn Weihnachten ist das Fest der Liebe. Sie alle feierten gemeinsam Weihnachten und über ihnen funkelte der Stern mit den Sternen am Himmelszelt um die Wette.

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