Tim und der Schlafsack

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Tim ist gerade acht Jahre alt geworden. Er ist das erste Mal mit seiner Schulklasse in ein Schullandheim gefahren. Eigentlich wollte er nicht mitfahren. Er wollte sein Meerschweinchen Tomte Tummelum nicht alleine lassen. Aber dann hatte seine Mutter ihm versprochen, auf seinen besten Freund aufzupassen. Wohl oder übel musste Tim nun mit in den Reisebus steigen und das erste Mal von Zuhause wegfahren.

Der Bus fuhr über die Landstraßen durch den Herbstwald und durch abgemähte Felder. Tim hatte keine Augen dafür. Er wollte lieber Zuhause sein. Tim war der Kleinste in der Klasse. Wie überall, waren die großen Jungs nicht eben nett zu ihm. Deshalb hatte Tim auch keine Freunde, wenn man einmal von seinem Meerschweinchen absieht. Jedes Kind musste seinen Schlafsack auf dem Doppelstock-Bett auslegen. Dann ging es zu einer Wanderung in die Natur. Abends waren die Kinder müde. Tim schlief sofort ein. Er hörte nicht, dass ein paar der großen Jungs ihm einen Streich spielen wollten. Sie gossen kurz vor Mitternacht ein Glas Wasser auf seinen Schlafsack, sodass es aussah, als hätte Tim in die Hose gemacht. Als er morgens aufwachte, dachte er das auch. Was für eine Schande für einen, von dem alle dachten, er sei ein Muttersöhnchen. Doch dann trat Peter auf den Plan. Er war ein stiller Junge, den keiner ernst nahm. Peter war neu in der Klasse. Er hatte im selben Zimmer wie Tim sein Bett. Keiner wusste, dass Peter aufgewacht war, als Andi, Oli und Fritzi kichernd das Glas Wasser über Tims Schlafsack ausgegossen hatten.

Doch statt die Jungs bei der Lehrerin zu verpetzen, ging Peter zum Anführer der drei, dem starken Oli. Er baute sich vor ihm auf und sagte „Wenn Du Tim nochmal Wasser über seinen Schlafsack gießt, kannst Du aber was erleben!“ Oli sagte „Hey, Du kleiner 3-Käsehoch – willst Du mit mir Ärger haben?“. Er wusste nicht, dass Peter Judo konnte. Und ruckzuckplatsch, da lag der starke Oli plötzlich auf dem Rücken wie ein Käfer. Alle Mädchen lachten. Oli wusste nun selbst, wie es sich anfühlt, lächerlich gemacht zu werden. Und Tomte Tummelum war nicht mehr der einzige Freund, den Tim hatte.


Liebe Mama, lieber Papa!
Schlafen schon alle? Falls nicht probier es doch noch mit diesem Text:

Bevor du jetzt einschläfst, legst du deine beiden Hände auf deinen Bauch. Spürst du, wie sich dein Bauch beim Atmen bewegt.

Ganz langsam auf und ab.

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