Der Drache und der Wind

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„Mehr Schwung!“ Arthuro schaute etwas ängstlich vom Berggipfel herunter. Er war ein 2 Meter langer, blau-grüner Drache mit strahlend gelben Augen, großen silbernen Stacheln – und heute übte er mit seinem Papa fliegen. Aber es war doch etwas schwieriger als er dachte: Was, wenn er aus der Luft fiel und sich einen Flügel brach?

„Arthur, mehr Schwung!“ Unten am Berg übten Arthur und sein Papa mit Arthurs neuem Papierdrachen. Es klappte nur noch nicht so recht, denn der Wind pustete nicht so stark und Arthur musste richtig schnell laufen, damit der Drachen ein bisschen nach oben kam. Und leider blieb er nie länger als ein paar Sekunden oben…

„Komm, ich zeige es dir noch einmal!“ Arthuros Papa flog leicht auf der Stelle. Es klappte! Arthuro war zwar aufgeregt, aber der Oktoberwind hier oben war genau richtig für ihn und trug ihn fantastisch.

„Super, Arthur! Nur noch ein wenig mehr!“ Der braunhaarige Junge mit den Sommersprossen an der Nase rannte so schnell wie noch nie. Trotzdem wünschte er sich ein bisschen mehr Wind. Dann wäre es noch einfacher. Als er einen Moment oben auf den Berg schaute, glaubte er seinen Augen nicht: „Papa – guck‘ doch einmal! Da übt ein kleiner Drache mit seinem Papa fliegen!“ „Da hat sich nur die Fahne am Gipfelkreuz losgerissen“, lachte sein Papa „Los, lauf noch eine Runde.“

Arthuro flog inzwischen so sicher und gerne, dass er es schon fast um den halben Berg geschafft hatte. Als er den Jungen mit dem Papierdrachen sah, landete er hinter einem Steinhaufen und beobachtete ihn neugierig. Genau in dieser Sekunde sagte der Menschenjunge zu seinem Papa, wie schön es doch wäre, wenn sein Papierdrachen so gut fliegen könnte wie der kleine Drache auf dem Berg. „Ja, ja, mein edler Rittersmann! Drachen sind schon besondere Tiere! Und du hast wirklich viel Gefühl für sie, ob echt oder aus Papier.“

Der kleine Drache freute sich sehr über das Lob und beschloss, dem Jungen unter die Flügel zu greifen. Wie gut, dass er noch kein Feuer spucken konnte! Er atmete tief ein und blies, so fest er konnte, durch seine Nüstern… „Hurra, er fliegt!“ Arthur freute sich, denn sein Papierdrachen blieb nicht nur in der Luft, sondern spielte richtig mit dem Wind – je nachdem, wie viel Luft Arthuro aus seinem Versteck blies. „Viel Spaß, kleiner Mann“, dachte er. „Vielleicht können wir ja einmal zusammen spielen! Immerhin gehst du gut und vorsichtig mit Drachen um!“


Liebe Mama, lieber Papa!
Ist dein kleiner Schatz schon eingeschlafen? Wenn nicht, hilft vielleicht ein kleiner Meditationsspruch:

Erinnere dich an gestern, an die Welle am Meer. Heute kannst du auch einen sanften Wind spüren, der über dein Gesicht streicht. Ganz zart und angenehm.

Der Wind streichelt deine Wangen, deine Stirn,  deine Wangen, deine Nase.

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