Abends zu wenig Milch? Erfahre hier mehr!

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Hallo,
ich glaube, ich habe abends zu wenig Milch. Mein Sohn ist 6 Wochen alt und wird voll gestillt. Meist klappt das sehr gut und ich habe ausreichend Milch. Er saugt auch kräftig und nimmt gut. Untertags habe ich immer das Gefühl, dass er gut satt wird und danach auch zufrieden ist. Aber abends will es einfach nicht klappen. Er weint, ich lege ihn an, er saugt, er weint. Er zappelt dann an der Brust herum, ist unruhig, dockt immer wieder ab. Wenn ich ihn wegnehmen will, dann weint er. Was mir da auffällt: Normalerweise rinnt die Milch immer gut und teilweise schießt sie viel zu schnell ein, sodass er sich verschluckt. Nur am Abend nicht. Da habe ich das Gefühl, dass nichts kommt. Weil ich nicht mehr weiterwusste, habe ich ihm dann die Flasche gegeben und er schlief dann gut 3-4 Stunden, bevor er sich wider meldete. Und dann klappte es auch wieder.
Woran kann das liegen, dass ich abends einfach keine Milch mehr habe? Danke! Simone


Liebe Simone,
so wie ich es lese, geht es nicht darum, dass du abends zu wenig Milch hast. Das glauben viele stillende Mütter, doch meist hat das vermehrte und häufige Stillen andere Ursachen.

Gründe, warum dein Baby abends öfter trinkt

• Er nimmt seine Umgebung bewusster war und verarbeitet am Abend die Erlebnisse des Tages. Das könnte der Grund dafür sein, warum er an der Brust unruhiger und zappeliger ist. Hier kann es hilfreich sein, die Tage ruhig zu gestalten und sich am Abend bewusst viel Zeit für Nähe und Kuscheln zu nehmen, aber auch schon untertags, indem du ihn im Tragetuch trägst und er die Möglichkeit hat sich abzuschirmen, wenn ihm alles zu viel wird. Im Kinderwagen hat er dazu keine Möglichkeit.
• Am Abend so wenig wie Action wie möglich. Je mehr du ausprobierst und je hektischer du wirst, desto unruhiger wird dein Sohn. Er braucht dich in diesen Zeiten als Begleitung, er will von dir gehalten werden und erfahren, dass er ruhig auch motzen darf. Du bist da. Du hältst ihn. Du hörst ihm zu.
• Wenn er sich beim Stillen steif macht und nach hinten überstreckt, dann kannst ihn mit einer Decke bündeln. Das geht so: Die Schultern sind nach vorne geneigt, die Arme unterhalb der Brust gekreuzt, die Füße können unten frei bleiben. So in eine Decke gewickelt kann er den Kopf nicht zurückwerfen und sieht ein wenig aus wie ein „C“. Oft reicht das aus, wenn das Baby seine Begrenzung spürt, um ruhig an der Brust zu trinken. So sollte es wieder gut klappen, dass er effektiv saugt.
• Schnuller und andere Trinkflaschen können auch der Grund dafür sein, warum dein Baby irritiert ist. Gerade dann, wenn sie besonders müde oder erregt sind, kann sich die Saugverwirrung zeigen, die durch die verschiedenen Trinktechniken an der Brust und an der Flasche entstehen.

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Dass dein Baby unterschiedliche Mengen an der Brust trinkt und auch unterschiedlich lange, ist normal. Gerade am Abend wollen viele Babys länger an die Brust. Das liegt aber nicht daran, dass du abends zu wenig Milch hast. Ich glaube auch nicht, dass du abends weniger Milch hast – es ist ja nicht wie bei einer Flasche, die ausgetrunken wird, sondern die meiste Milch bildest du erst während des Stillens selbst. Wenn dein Sohn jetzt aber nicht richtig saugt, weil er zu unruhig ist, dann löst er vielleicht zu wenig Milchspendereflex aus und du hast das Gefühl, zu wenig Milch zu haben.

Musst du dir Sorgen machen?

Solange
• dein Sohn zunimmt
• mind. 5-6 nasse Windeln am Tag hat
• 2-3 regelmäßige Stuhlentleerungen in den ersten sechs Lebenswochen
• eine gute Hautfarbe und feste Haut
• und ein aufmerksames Verhalten in den Wachphasen
hat, sollte alles in Ordnung sein.
Alles Liebe, Anna

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