Sohn, 15 Monate, kann sich nicht konzentrieren

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Hallo, ich würde gerne wissen:

Mein Sohn, knapp 15 Monate alt, kann sich kaum auf eine Sache konzentrieren. Er ändert sein Spielverhalten im Minutentakt und rennt von einem Spielzeug zum nächsten. Außer wenn er in der Sandkiste spielt. Ist dieses Verhalten irgendwie bedenklich? Wie lange sollte er sich mit einem Spielzeug beschäftigen können?

Danke, Jasmina

 

Hallo Jasmina,

vielen Dank für deine Frage. Kinder in diesem Alter können sich meistens nur eine kurze Zeit auf eine Sache  konzentrieren. Die Zeitspanne umfasst dann nicht mehr als ein paar Minuten. Die Konzentrationsfähigkeit ist noch sehr schwach ausgeprägt.

Konzentration ist zwar eine angeborene Fähigkeit, aber auch eine, die gefördert werden muss. Manche Kinder verfügen von Beginn an über eine gute Konzentrationsfähigkeit, andere Kinder können sich nur kurz mit voller Aufmerksamkeit auf eine Sache konzentrieren.  Wenn dein Kind mit Begeisterung bei der Sache ist und sprichwörtlich im Spiel versunken ist, dann wird er sich auch länger konzentrieren können – bei der Sandkiste scheint das der Fall zu sein. Im Sand zu spielen, zu bauen, zu graben, zu schütten, das scheint ihn derzeit besonders zu faszinieren und ist auch absolut passend für sein Alter. Schüttspiele unterstützen sogar die Sprachentwicklung! Bei anderen Dingen ist er vielleicht weniger motiviert und wird sich nur kürzer damit beschäftigen. Als Richtwert sagen Experten, dass Kindergartenkinder sich maximal 15 Minuten mit einem Spiel beschäftigen können – entwicklungsbedingt. Dein Sohn liegt hier also in der normalen Entwicklung.

Wenn du seine Konzentration fördern möchtest, dann brauchst du dazu nicht unbedingt ausgeklügelte Spiele, sondern es genügt, wenn du ihn in den Haushalt miteinbeziehst. Dein Kind möchte groß sein und genau das machen, was du auch machst: Lass ihn dir beim Kochen helfen – mit der passenden Ausrüstung ist das überhaupt kein Problem, macht gemeinsam die Wäsche, putzt Schuhe oder hängt die Wäsche auf. Er kann schon Obst waschen, Gurken schälen und schneiden, einen Teig kneten. Möchte er dann doch aufhören, motiviere ihn, bei der Sache zu bleiben.

Was du auch machen kannst: Das Spielzeugangebot reduzieren auf 2-3 Angebote. Das klingt zwar wenig, aber für dein Kind reicht es und es lernt so, die Konzentration auf seine Spielsachen zu lenken, statt ständig von neuen Angeboten abgelenkt zu werden. Sonst bekommt er gar nicht die Möglichkeit, sich in ein Spiel zu vertiefen, wenn um ihn herum noch weitere Angebote locken.

Auch wichtig: Unterbrich ihn nicht beim Spielen und zeige ihm nicht, wie „man richtig“ spielt. Lass ihn seine Kreativität und Phantasie ausleben. Investiere in hochwertige Materialien wie Holzbausteine, die er immer wieder neu zusammenbauen kann. Wenn du merkst, dass er gerade ganz bei der Sache ist, dann unterbrich ihn nicht, sondern lass ihn in seinem flow.

Alles Liebe,

Daniela von welovefamily

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