So hört dein Kind zu

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So sprichst du mit deinem Kind- so hört dein Kind zu!

Das Zusammenleben mit Kindern stellt Eltern vor viele Herausforderungen: Viele Eltern beklagen sich darüber, dass sie“ gegen eine Wand reden“, es „bei einem Ohr rein und beim anderen Ohr wieder raus geht“ oder sie das Gefühl haben, ihr Kind hört ihnen nicht zu.

Nicht nur die Eltern sind frustriert und verärgert über das Verhalten ihres Kindes, sondern auch die Kinder, die oft gar nichts dafür können, weil sie mit Informationen überladen werden.

Viele Reibungspunkte und kritische Situationen in der Familie können auf Kommunikationsprobleme zurückgeführt werden.

10 Tipps für eine gelungene Kommunikation mit deinem Kind

1. Atmen

Bevor du mit deinem Kind, deinem Partner oder jemand anderem sprichst, atme ein paar Mal tief und bewusst ein. Bis tief in den Bauch. Spüre den Boden unter deinen Füßen. Du wirst merken, wie du ruhiger wirst und mehr „bei dir“ bist. Deine positive, ruhige Haltung wirkt sich auf dein Gegenüber und somit auf die Gesprächssituation aus.

2. Denke nach!

Was möchtest du erreichen mit deinem Gespräch, was ist dir wichtig? Möchtest du, dass dir jemand zuhört, möchtest du einfach nur erzählen, möchtest du, dass dein Gegenüber etwas Bestimmtes macht? Was ist das Ziel deiner Kommunikation?

3. Beachte die Erste-Hilfe-Regel

Eine Bitte oder ein Verbot einfach in den Raum zu werfen, ist meist wirkungslos. Das merkst du schnell, wenn du quer durch die Wohnung deinem Kind eine Botschaft zurufst. So gelingt Kommunikation nicht und erschwert dein Familienleben. Versichere dich, dass sein Gegenüber gerade bereit ist, dich zu hören. Wenn du mit deinem Kind sprichst, dann geh mit ihm auf Augenhöhe, berühre dein Kind, schau ihm in die Augen und beginne dann, ruhig und positiv mit deinem Kind zu sprechen. So hört dein Kind zu.

4. Ich seh, ich seh….

Du hast bestimmt schon einmal erlebt, dass jeder Mensch Informationen und Botschaften anders wahrnimmt und auffasst. So entstehen klassische Missverständnisse. Um diese zu vermeiden, sag deinem Gegenüber was du siehst, was du fühlst oder wie du etwas verstanden hast. Hol deinen Gesprächspartner dort ab, wo er/sie gerade steht und setze nicht voraus, dass er/sie schon alles weiß oder ähnlich sieht.

5. Einfache Sätze

Unser Gehirn ist nicht dafür gemacht, komplexe Sätze in ihrer Bedeutung zu erfassen. Die Folge: Kinder reagieren nicht und als Elternteil ärgerst du dich, dass dein Kind schon wieder nicht auf dich hört. Dein Kind schaltet auf „Durchzug“, ähnlich wie bei einer Standpauke. Was Kinder brauchen sind einfache Sätze und klare Handlungsanweisungen. So haben sie die Chance, entsprechend zu reagieren.

6. Nachfragen!

Es ist dir sicher auch schon einmal passiert, dass du eine Situation vorschnell beurteilt hast. Das machen viele Menschen und auch dahinter verbirgt sich viel Potential für Missverständnisse und Konflikte in der Familie, die mit einer einfachen Strategie umgangen werden können: Durch nachfragen!

7. Genaue Formulierungen

Nichts ist für Kinder schwerer zu fassen als schwammige Formulierungen und Verallgemeinerungen: „Ich habe dir schon 100 Mal gesagt“, „Man macht das nicht“, etc. Sei klar und sag deinem Kind, was du willst und was nicht. „Ich will, dass…..“ wirkt besser und kommt bei deinem Kind als echte Botschaft an. Das wirkt nicht nur bei Kindern, sondern auch bei unseren Partnern!

8. Weniger Wörter sind mehr

Nicht nur beim Schreiben, auch beim Sprechen verwenden wir viel mehr Wörter als wir brauchen. Je weniger Wörter du verwendest, je präziser du dich ausdrückst, desto klarer ist deine Aussage.

9. Nein zum Verneinen

Versuche einmal einen Tag eine Stricherlliste zu führen, wie oft du das Wort „Nein“ benutzt. Statt das nächste Mal „Nein“ zu sagen, zeig deinem Kind, dass du es gehört hast. Verspreche, dass du seinen Wunsch wahrgenommen hast und erkläre, warum es für dich gerade nicht passt. So ist die Chance auf einen Kompromiss viel höher und dein Kind hört dir zu, wenn du wieder mit ihm sprichst.

10. Manchmal einfach nichts sagen

Eltern reden viel zu viel. Da wundert es nicht, dass Kinder nicht mehr zuhören, wenn ihnen ihre Eltern etwas sagen. Sie können gar nicht mehr unterscheiden, was wichtig ist und was nicht. Daher: Manchmal einfach nichts sagen, sondern aufs Zuhören konzentrieren.

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