36. Schwangerschaftswoche

    Angst vor Schmerzen bei der Geburt
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    Eine wichtige Woche: In der 36. Schwangerschaftswoche senkt sich der Kopf deines Babys in dein kleines Becken und nimmt die Geburtsposition ein. Dein Bauch sinkt ab und du bekommst wieder mehr Luft zum Atmen.

    Alles auf Start: Durch die Senkwehen schiebt sich in der 36. Schwangerschaftswoche dein Kind nach unten. Der Kopf deines Babys drückt jetzt auf den Beckenboden: Wenn du aufrecht sitzt, spürst du ihn vielleicht sogar. Ein Grund mehr, sich auch emotional auf die Geburt einzustellen:

    Angst vor Schmerzen bei der Geburt

    Jede Erstgebärende versucht es sich vorzustellen: Wie groß wird der Schmerz bei der Geburt sein? Wie fühlen sich die Wehen eigentlich an? Und erst recht die Presswehen? Meistens hört man: „Wenn du wirklich Wehen hast, wirst du es ganz klar merken.“ Und: „Es sind Schmerzen, die du nie vergessen wirst.“ Durchs Internet bekommst du noch mehr negative Vorstellungen und es wird schwierig, gelassen und ruhig der Geburt entgegenzusehen. Wie kann man also den Schmerz mindern? Unser Tipp: Folgende Schmerzmittel stehen dir zur Verfügung:

    Natürliche Schmerzmittel für die Geburt
    • Produziert von deinem Körper: Bei der Geburt setzt dein Körper extra produzierte Hormone aus, die den Schmerz mindern. Dein Vertrauen in die Kraft deines Körpers ist das erste und beste Schmerzmittel. Du wirst das schaffen!
    • Atemübungen: Im Geburtsvorbereitungskurs lernst du das richtige Atmen für die Wehen. Richtig Atmen hilft bei der Schmerzverarbeitung.
    • Akupunktur: Dieses natürliche Verfahren zur Schmerzminderung wird immer häufiger eingesetzt. Angst und Verspannung können durch Nadeln an bestimmten Akupunkturpunkten gelöst werden.
    • Homöopathie: Obwohl wissenschaftliche Nachweise für die Wirksamkeit der Homöopathie bei der Geburt fehlen, schwören manche Frauen darauf. Homöopathische Mittel haben keine Nebenwirkungen auf Mutter und Kind und gelten deshalb als besonders sanft. Da die Behandlung sehr individuell ist, solltest du sie mit deinem Homöopathen/deiner Homöopathin auf dich abstimmen.
    • Bachblüten: Wie die Homöopathie sind Bachblüten eine sanfte Behandlung ohne Erfolgsgarantie. Sie erfordern eine auf dich persönlich zugeschnittene Planung und Dosierung – lass dich von einem Experten/einer Expertin beraten.
    • Aromatherapie: In Duftlampen oder als Massageöle sorgen die richtigen Düfte für eine entspannte Atmosphäre und helfen, mit den Wehen besser umzugehen. Deine Hebamme oder dein Geburtspartner/deine Geburtspartnerin können dich z. B. im Schulter- und Nackenbereich damit massieren.
    Medizinische Schmerzmittel bei der Geburt
    • Epiduralanästhesie (PDA): Bei einer PDA wird dir ein Schmerzmittel in den unteren Rücken gespritzt und du spürst in der unteren Körperhälfte (Unterleib, Beine, Füße) für die Zeit der Geburt so gut wie gar nichts mehr. Sie darf nur von einem Narkose-Facharzt verabreicht werden. Sie kommt z. B. bei einem Kaiserschnitt zur Anwendung.
    • Schmerzmittel mit Krampflösung: Leichte Schmerzmittel in der Anfangsphase der Geburt können dir helfen, leichte bis mittelschwere Wehen besser auszuhalten und dich zu entspannen. Krämpfe lösen sich und der Muttermund weitet sich.
    • Starke Schmerzmittel (Opiate): Diese Mittel haben leider starke Nebenwirkungen und können nur in der ersten Phase der Geburt eingesetzt werden. Sie können über die Plazenta schnell zum Kind gelangen und dürfen deshalb nur kurz verwendet werden.
    • Lokale Betäubung: Werden die Schmerzen im Dammbereich zu groß (oder kommt es zu einem Dammschnitt), spritzt der Arzt/die Ärztin ein Betäubungsmittel direkt in den Bereich.

    Sei dir bewusst, dass die Schmerzen von Frau zu Frau und sogar von Geburt zu Geburt verschieden sind. Deine Geburt muss nicht unbedingt schwierig sein!

    Wie funktioniert eine Wassergeburt

    Wassergeburt
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    Ein weiteres natürliches Schmerzmittel für die Geburt ist warmes Wasser. Es lockert die Muskeln, entspannt die Gelenke und sorgt für eine Erweiterung der Blutgefäße. Manche Frauen wünschen sich deshalb eine Wassergeburt.

    Das solltest du über eine Wassergeburt wissen:

    Ein moderner Kreissaal sieht nicht wie ein OP-Raum aus, sondern eher wie ein Turnsaal: Sprossenwand, Pezziball und Gebärseil gehören heutzutage zum Standard. In vielen Kliniken und Krankenhäusern gibt es mittlerweile auch ein Geburtsbecken oder Geburtswannen, in denen du dein Kind zur Welt bringen kannst.

    Eine Wassergeburt kann in Anbetracht gezogen werden, wenn deine Schwangerschaft komplikationslos war und du an keinen Infektionen (HIV, Herpes, etc.) leidest. Das Verhältnis Kopf Baby/Becken Mutter muss im normalen Rahmen bleiben. Kurzum: Es darf sich im Vorhinein um keine Risikogeburt handeln. Zu den Vorteilen einer Wassergeburt zählen geringere Wehenschmerzen, kürzere Wehendauer, weniger Geburtsverletzungen, weniger Schmerzmittel und eine entspannte Atmosphäre.

    Allerdings müssen die medizinischen Voraussetzungen für einen Notfall immer mit eingeplant sein: Du bekommst wahrscheinlich einen Venenzugang gelegt und einen Einlauf, um spätere Verunreinigungen im Wasser zu vermeiden. Es müssen immer genügend Menschen im Kreissaal mit dabei sein, um dich im Notfall aus der Wanne heben zu können. Wenn du dich im Wasser grundsätzlich wohl fühlst und keine Kreislaufprobleme hast, dann ist eine Wassergeburt eine mögliche Option. Und: Die Angst, dein Baby könnte ertrinken, ist unbegründet, denn es holt aus einem Reflex heraus unter Wasser nicht Luft.

    Dein Baby in der 36. Schwangerschaftswoche

    36. Schwangerschaftswoche
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    47 cm groß und 2.600 bis 2.750 Gramm schwer: In der 36. Schwangerschaftswoche hat dein Baby kaum Platz mehr in deinem Bauch. Es hat jetzt die Geburtsposition eingenommen und bewegt sich deutlich weniger. Zwar wirst du noch den einen oder anderen Tritt oder eine kleine Drehung spüren, aber jetzt geht es bald los: Dein Baby ist in dein Becken gerutscht und steht in den Startlöchern für die Geburt. Dein Arzt/deine Ärztin kann durch Abtasten den ungefähren Geburtstermin errechnen, doch wann dein Baby genau auf die Welt kommen wird, kann bis heute nicht einmal die Wissenschaft zu 100% voraussagen. Nur 5% der Babys erblicken zum vorausberechneten Termin die Welt.

    Wohlfühltipp für die 36. Schwangerschaftswoche

    Wenn ihr es jetzt noch nicht getan habt, wird es höchste Zeit: Die Probefahrt ins Krankenhaus steht an! Nehmt euch die Zeit, um den Weg von eurem Zuhause bis zur Klinik genau abzufahren und plant für den Fall der Fälle Ausweichrouten mit ein, denn eine gute Vorbereitung gibt Sicherheit für den Tag X. Ab jetzt solltet ihr auch immer darauf achten, genügend Benzin im Tank zu haben und auch sonst das Auto gut in Schuss zu wissen. Zur Beruhigung: Beim ersten Kind vergeht in den meisten Fällen viel Zeit vom Beginn der Wehen bis zur eigentlichen Geburt. Deshalb muss die Fahrt ins Krankenhaus wahrscheinlich kein Autorennen werden!

     

    Wichtiger Hinweis: Wir von welovefamily.at haben diesen Artikel für dich nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert. Dennoch haften wir nicht für die in diesem Artikel erwähnten Informationen und Ratschläge. Bitte wende dich in Zweifelsfällen sofort an deinen Arzt/deine Ärztin oder Hebamme.

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