Omas heimliche Kung-Fu Künste

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Der kleine Jonas lag im Bett. Der Tag war ja auch anstrengend genug gewesen. Es war Sommer und Jonas durfte zwei Wochen bei den Großeltern auf dem Bauernhof verbringen. „Schlaf schön“, hatte Oma gesagt, „morgen backe ich dir einen leckeren Kuchen!“ Kaum war die Oma aus dem Zimmer gegangen, kam der Opa noch mal herein und zwinkerte: „Wenn Oma morgen trainiert, spannen wir die Lotti ein und pflücken süße Zwetschgen für Omis weltberühmten Zwetschgenkuchen.“ Lotti war Omas Ziege, die immer so fröhlich Opas alten Bollerwagen zog. „Nanu? Oma trainiert? Ja, was denn?“, fragte sich der neugierige Jonas und schlief mit diesem Gedanken ein.

Ganz früh am Morgen, noch bevor der Hahn auf dem Misthaufen krähte, wurde Jonas wach. Er hörte Omas vertraute Stimme aus dem Hühnerstall. Sofort sprang er in seine Schuhe und lief auf den Hof. Im Stall brannte noch das Licht und Jonas spähte wie ein listiger Indianer hinein. Die Oma sprang wie ein junges Mädchen herum. Sie boxte, trat in die Luft und rief dauernd: „Huuuh“ und „Haaah“. Verwundert schlich sich Jonas in die Küche. Der Opa stand im Nachthemd in der Tür und meinte lächelnd: „Jetzt hast du das Geheimnis von Oma entdeckt. So, und nun putze dir schnell deine Zähne, denn wir wollen alle gleich gemeinsam frühstücken.“

Als Jonas eine Viertelstunde später an den gedeckten Frühstückstisch kam, saßen die Großeltern schon am Tisch und tuschelten. Oma sah Jonas an und schmunzelte: „Setze dich und iss. Heute wird es aufregend werden!“ Jonas biss in seine knusprige Semmel. Er überlegte, wie er nach Omas Training fragen könnte. Als hätte Oma seine Gedanken gelesen, erzählte sie ihm vom Seniorensport und dass es ihr das akrobatische Kung-Fu angetan hätte. „Ich habe mich in den nächsten Seniorenkurs eingetragen, der schon in drei Wochen beginnt. Deshalb übe ich jetzt schon, so oft ich kann!“ Jonas musste lachen, als der Opa leise sagte: „Seit dem legen die Hühner aber kaum noch Eier!“


Liebe Mama, lieber Papa!
Schläft dein Schatz/deine Schätze schon? Nein? Dann probiere es doch mit diesem Text:

Erinnere dich,wie du heuer im Sommer über eine Wiese gegangen bist.

Hast du da auch einen Schmetterling gesehen, oder vielleicht mehrere? Kannst dich noch an die Farben erinnern und  daran, wie leicht der Schmetterling von Blume zu Blume geflogen ist?

Sieh dir jetzt dieses Tier einmal von der Nähe an

Vielleicht hat es sich gerade auf deine Hand gesetzt. Wie leicht und wie schön es ist. Du kannst die Fühler sehen und die Flügel und die ganz zarten Beine… und wenn du so auf diesen Schmetterling schaust, kannst du auch ganz leicht und sanft atmen, so sanft wie ein Schmetterling, leicht, sanft, leicht, und sanft…

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