Nachtschreck – was kann ich tun?

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Schönen guten Morgen,
Unsere mittlerweile 10 Monat alte Tochter wacht nachts 2-3x auf und schreit von jetzt auf gleich.  Das macht sie seit ca. 2 Wochen. Ich vermute, dass sie unter einen „Nachtschreck“ leidet. Es bringt nichts, wenn ich sie rausnehme aus dem Bettchen, ihr gut zurede oder ein Fläschchen gebe. Habt ihr Tipps warum sie das jetzt hat und was ich dagegen machen kann? Lg Linda
Das klingt wirklich sehr nach einem Nachtschreck, denn das „nicht berührt werden wollen“ und „nicht beruhigen können“ sind klassisch dafür.

Was ist ein Nachtschreck?

Ein Nachtschreck, in der Fachliteratur pavor nocturnus genannt,  tritt 1-3 Stunden nach dem Zubettgehen auf und dann, wenn das Kind aus der Tiefschlafphase in de Leichtschlafphase wechselt. Weder ist dein Kind also richtig wach, noch schläft es tief und fest. Mit einem Albtraum hat ein Nachtschreck aber nichts zu tun. Plötzlich schreit das Kind auf, lässt sich nicht beruhigen, schlägt um sich und lässt sich nicht berühren. Dass du da bist, wird gar nicht wahrgenommen. Durch das Schreien wird dein Kind immer verschwitzter, es atmet kurz und hektisch. Bis zu 20 Minuten kann so ein Nachtschreck dauern, dann ist er vorbei. Wenn dein Kind dann aufwacht, erinnert es sich an gar nichts und schläft so schnell weiter, als wäre nichts gewesen. Dein Kind kann sich daran nicht erinnern. Es handelt sich dabei um keine Krankheit, sondern um eine „Nebenwirkung“ der Entwicklung, wenn du es so sagen möchtest.
Eine Anleitung, wie du dich bei einem Nachtschreck am besten verhalten kannst, gibt es nicht. Alle Beruhigungsversuche werden fehlschlagen: Weder deine schützenden Arme, noch eine Flasche, noch ein Kuscheltier oder Schnuller helfen. Eine 100%ige Maßnahme gegen den Nachtschreck gibt es nicht.

Das kannst du bei einem Nachtschreck tun

Ich möchte dir dennoch ein paar Tipps geben, wie du dein Kind unterstützen kannst:
  1. Bleib ruhig: Auch wenn es schlimm aussieht, dein Kind ist nicht in Gefahr.
  2. Wecke dein Kind nicht.
  3. Lass das Licht abgedreht.
  4. Nimm dein Kind nicht aus dem Bett und berühre es auch nicht, wenn es die Nähe gerade nicht aushält-
  5. Versuche dein Kind mit „schschsch“ zu beruhigen oder ihm  leise etwas vorzusingen.
  6. Pass einfach nur auf, dass sich dein Kind selbst nicht verletzt.
  7. Wenn sich dein Kind leicht an Ecken oder Kanten verletzen kann, dann halte eine Decke bereit, auf die du dein Kind während des Nachtschrecks dann legen kannst.
Es liest sich jetzt wahrscheinlich herzlos, aber ich würde dir auch nicht raten, dein Kind in den Arm zu nehmen, weil es damit gerade nicht zurecht kommt. Und ich weiß wie schwer es auszuhalten ist, ein schreiendes, weinendes Kind nicht umarmen und beruhigen zu können, aber ein Nachtschreck ist in der Regel für die Eltern schlimmer als für das Kind.
Liebe Grüße,
Anna von welovefamily
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