Gesunde Ernährung: Der Mensch, das Gewohnheitstier

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Ernährungsexperten und Ärzte fordern, dass Kinder mehr Obst und Gemüse essen sollen und auf eine gesunde Ernährung achten. Diese Lebensmittel versorgen den Körper mit Vitaminen und Nährstoffen, ohne viele Kalorien zu enthalten. Auch Ballaststoffe und Kohlenhydrate verstecken sich in Obst und Gemüse, wodurch die Aufmerksamkeit und die Verdauung unterstützt werden. Damit Kinder sich konzentrieren können und leistungsfähig sind, sollte Obst und Gemüse ein fixer Bestandteil der täglichen  Ernährung sein.

Gesunde Ernährung – aber das Kind will nicht

Eltern wissen um die Wichtigkeit von einer gesunden Ernährungsweise. Aber sie stehen ratlos am Küchentisch, wenn akribisch jede Zucchini von den Nudeln getrennt werden. Dabei lohnt sich ein Blick in die Steinzeit: Hätten Kinder wahllos alles gegessen, das sie gefunden haben, hätten sie es wahrscheinlich nicht überlebt. Rot als Signalfarbe stand für giftig, grün für bitter, unreif und damit unverträglich. Und Kinder haben sich an dem Verhalten ihrer Eltern orientiert. Wenn es die Eltern gegessen haben, dann haben sie es auch probiert.

Eine gewisse Skepsis ist also gesund und einfach begründet, die anfängliche Neugier erreicht ihren Tiefpunkt mit 2,5-6 Jahren, dann im Volksschulalter experimentieren Kinder wieder gerne mit Nahrungsmittel und sind offener für Neues.

Damit es zu keinem Machtkampf zwischen Eltern und Kindern kommt, sollten sich Eltern dieses Wissens bewusst sein und ihrem Kind immer wieder neue Lebensmittel anbieten, aber nicht zwingen. Es gibt auch ein paar Tricks, den Kinder Obst und Gemüse schmackhaft zu machen und die gesunde Ernährung spielerisch aufzubereiten.

 

Gesunde Ernährung: Das Auge isst mit

Apfelspalten alleine sind nicht besonders attraktiv, aber wenn der Apfel zur Krone wird, die Marillen zu Augen und Erdbeeren zum Mund, dann sieht das ganze Obstangebot ansprechender und interessanter aus. Eine kindgerechte, attraktive Zubereitung in Form von Gesichtern und Formen und bunte Ausstecher, bringen Kinder dazu, Nahrungsmittel zu kosten.

30 Ideen für kreatives Kinder-Essen – das Auge isst mit!

Quelle: Youtube/allgäu.tv – fernsehen fürs allgäu

Gesunde Ernährung: Jeder hat seine Lieblingssorten

Die wenigsten Kinder essen gar kein Obst und Gemüse, sie lehnen nur manche Sorten ab. Damit ein Kind ein neues Lebensmittel akzeptiert, braucht es mehrmalige Wiederholungen, bis zu 12 Mal! Verliere also nicht die Geduld, sondern biete unterschiedliche Variationen immer wieder an, ohne dabei Druck auszuüben.

 

Gesunde Ernährung: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Die Geschmacksknospen eines Babys sind auf den Geschmack „süß“ programmiert. Nicht nur, weil die Muttermilch süß schmeckt, sondern weil süße Lebensmittel besonders viel Kalorien enthalten und über die nächste Hungersnot – wenn wir wieder an die Steinzeitmenschen denken – hinweghelfen. Daher schaufeln Kinder auch gerne Süßigkeiten in sich hinein und schlingen sie hinunter. Sie sind noch anders „programmiert“. Wenn du schon in der Schwangerschaft, in der Stillzeit und ab dem Beikostalter täglich Obst und Gemüse anbietest, dann ist dein Kind diesen Geschmack gewöhnt und nimmt ihn besser an.

Aber Vorsicht, es kommt die Zeit, da lehnen Kinder vor allem grüne Lebensmittel kategorisch ab: Iiiih, ich mag keinen Spinat! Warum Kinder grüne Lebensmittel nicht mögen

 

Tipps & Tricks für die gesunde Ernährung

Smoothies und Fruchtmüslis sind eine gute Möglichkeit, Kindern Obst und Gemüse schmackhaft zu machen. Auch Rohkost mit unterschiedlichen Dips, Gemüse- und Obstspießchen werden gerne angenommen. Oder Gemüsesaucen, Gemüselaibchen oder Gemüseburger, Obstmus – das alles sind einfache Möglichkeiten, die auch schnell zubereitet werden können, schmackhaft und gesund sind.

 

Und wie es Jesper Juul so schön sagte:

Wenn Sie sich um die Ernährung Ihres Kindes Sorgen machen, dann lassen Sie einen Bluttest durchführen. Fällt dieser positiv aus, dann kochen Sie Ihrem Kind alle seine Lieblingsgerichte und hören Sie auf damit, sich zu sorgen um genügend gesunde Lebensmittel. Ihr Kind weiß, was es braucht und wenn Sie für einen selbstbestimmten Weg offen sind, dann vermeiden Sie nicht nur einen Machtkampf, sondern erhalten die natürliche Neugier am Leben.

Quelle: Youtube/ Silke Leopold

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