Fasten in der Schwangerschaft – ist das erlaubt?

Fasten in der Schwangerschaft
Shutterstock ID: 74493172

Fasten in der Schwangerschaft – ist das überhaupt erlaubt oder schadet es dem Baby? Wir haben die Antworten: Schwangere und Stillende benötigen eine gesunde und ausgewogene Vollwertkost. Ärzte raten eindeutig vom Fasten in der Schwangerschaft ab: Schwangere und Stillende sollten erst nach dem Abstillen wieder Fasten. Warum? Mehrere Studien haben sich mit den Auswirkungen des Fastens beschäftigt, doch die Ergebnisse sind nicht eindeutig. Die Untersuchungen zu vergleichen ist schwierig: Während einige Studien behaupten, dass sich das Fasten in der Schwangerschaft nicht auf das Baby auswirkt, wollen andere Studien einen Zusammenhang sehen, dass Kinder von Müttern, die gefastet haben, später gesundheitliche Probleme haben.

Tatsache ist: Der Nährstoffbedarf in der Schwangerschaft und Stillzeit ist besonders hoch – nicht nur die (werdende) Mutter soll in dieser Zeit mit allen Nährstoffen versorgt werden, sondern auch das Baby. Fasten in der Schwangerschaft kann für das Baby sogar gefährlich werden.

 

Für zwei essen?

Nein, Schwangere und Stillende sollen nicht für zwei essen – das wäre sogar schlecht, weil Diabetes oder Bluthochdruck das Kind gefährden könnten. Stattdessen ist es wichtig darauf zu achten, was Schwangere und Stillende esse: Qualität vor Quanität. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist gut für die Entwicklung des Babys. Auch Fisch und Fleisch sind gesund, da der Eiweißbedarf ein wenig erhöht ist. Wie die optimale Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit aussieht, erfährt du in den folgenden Artikeln:

Vegane Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit: darauf muss man aufpassen

Schwanger: Worauf muss ich bei der Ernährung achten?

9 Superfoods für die Schwangerschaft

Ernährung beim Stillen

 

Warum ist Fasten in der Schwangerschaft schlecht fürs Baby?

Wie und ob sich das Fasten in der Schwangerschaft auf das Baby auswirkt hängt davon ab

  • in welcher Schwangerschaftswoche die Frau ist
  • wie lange gefastet wird
  • zu welcher Jahreszeit gefastet wird
  • wie der Gesundheitszustand vor der Schwangerschaft war.

Von den Studien wissen wir sicher:

1. Studien, die sich mit dem Geburtsgewicht beschäfigt haben, konnten keinen Unterschied feststellen, ob die Mutter gefastet hat oder nicht. Nur bei Frauen, die sich schon vor der Schwangerschaft schlecht ernährt haben, kann das Geburtsgewicht des Kindes niedriger sein.

2. Studien zum IQ konnten keinen Unterschied feststellen.

3. Blutproben von Schwangeren wurden ausgewertet. Es wurden bei den fastenden Schwangeren nur minimale Abweichungen festgestellt, die aber keine Auswirkungen auf die Gesundheit hatten.

 

Würden Schwangere oder Stillende nun im Sinne des Heilfastens fasten, dann würde eine Unterversorgung des Babys riskiert werden. Das Heilfasten ist eine medizinische Maßnahme, bei der auf feste Nahrung verzichtet wird. Man kann sich leicht ausrechnen, dass eine Schwangere und Stillende beim intermittierenden Fasten es nicht schafft, ihren Energiebedarf zu decken. Daher ist Heilfasten als Fasten in der Schwangerschaft nicht vertretbar. Doch warum?

Während des Fastens arbeitet der Organisums auf Sparflamme und entledigt sich allem, was er nicht braucht. Zu Fasten bedeutet auch, den Körper zu entgiften und zu entschlacken. Gesundheitsschädigende Ablagerungen lösen sich und werden verstoffwechselt.  Eigentlich gut, doch dieser Prozess setzt auch aggressive Giftstoffe frei, die über die Nabelschnur oder die Muttermilch zum Baby gelangen. Die freigesetzten Toxine können schwerwiegende Folgen für den Fötus haben:

  • Fehlgeburt
  • Frühgeburt
  • Wachstumsstörungen
  • Entwicklungsstörungen
  • Kropfbildung

Anders ist es in den letzten Wochen vor der Geburt: Hier sprechen sich Naturheilkundige daür aus, sechs Wochen eine laktovegetarische Vollwertkost auszuwählen, um den Darm zu entleeren und den Unterbauch zu entlasten.

In der Woche vor dem Geburtstermin sei  ein Liter Buttermilch und ein Liter Frucht- oder Gemüsesaft täglich über den Tag verteilt ausreichend für eine optimale Versorgung. Früchte, Gemüse und Suppen dürfen dazu gegessen werden. Fastenärzte zufolge erleben Mütter die Entbindung dann als kürzer und weniger schmerzhaft. Dennoch muss dieses Fasten in der Schwangerschaft mit einem Arzt abgesprochen und von ihm beobachtet werden.

 

Fazit

Fastenmethoden sind nur dann zielführend, wenn sie auch entsprechend eingesetzt werden. Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit und damit auch keine Indikation fürs Fasten. Die möglichen negativen Konsequenzen sollten Grund genug sein, sich mit seiner Ernährung auseinanderzusetzen und diese bewusster zu gestalten, aber keinesfalls eine Fastenkur zu machen. Fasten in der Schwangerschaft ist nicht zu empfehlen.

TEILEN