Ernährung: Was braucht mein Baby?

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Die Reihenfolge, in der Beikost eingeführt wird, ist fast egal. Wichtig ist, dass neue Lebensmittel langsam und schrittweise eingeführt werden, um mögliche Unverträglichkeiten schnell zuordnen zu können. Wie auch bei Erwachsenen gilt, dass eine große Vielfalt unterschiedlicher Lebensmittel auch eine Versorgung mit den wichtigsten Nährstoffen sichert. Welche das sind und wo sie vorkommen, erfährst du hier:

Eisen und Zink

In unserer Ernährung spielt Eisen eine zentrale Tolle, denn es wird zum Transport der roten Blutkörperchen benötigt, um Sauerstoff aus der Luft im Blut zu transportieren. Säuglinge werden mit einem Speicher an Eisen geboren, der bis zu 9 Monate ausreichend ist. Zusätzlich ist die Muttermilch zu Beginn sehr eisenhaltig. Mit 0,08mg/100g enthält die Muttermilch deutlich mehr Eisen als Kuhmilch (0,046mg/100g), die für die Pre-Nahrung herangezogen wird. Auch kann das Eisen aus der Muttermilch besser aufgenommen werden, weil es mit den richtigen Stoffen zusammen geliefert wird. Bei Kuhmilch werden nur 7-10% verwertet, bei der Muttermilch 50-75%. Daher ist auch die Beikostempfehlung, auf möglichst viel Eisen nach etwa 6 Monaten zu achten, besonders für Flaschenkinder wichtig. Bei Stillkindern wird der Eisenbedarf auch weiterhin durch die Muttermilch abgedeckt.

Egal ob Beikost gekauft oder selbst gekocht wird, sind eisen- und zinkreiche Lebensmittel (Getreide, Hülsendrüchte, Fleisch) in Kombination mit Vitamin-C-reichen Lebensmittel wie Brokkoli, Fenchel und Beeren eine ideale Mischung, die das Baby mit genügend Eisen und Zink versorgen.

Schon ein Vollkornbrot mit Käse und ein Ei decken den Tagesbedarf an Zink eines 4-7-jährigen Kindes.

Eiweiß

Um den täglichen Eiweißbedarf eines Babys zu decken, reicht schon eine kleine Portion (etwa 30g). Hochwertiges Eiweiß findet sich in Fleisch, Fisch, Ei und Hülsenfrüchten. Bei Fisch eignen sich Lachs, Forelle oder Saibling gut für Kinder. Von Thunfisch und rohen Fisch sollte man im ersten Jahr aufgrund der möglichen Quecksilberbelastung und Salmonellengefahr Abstand nehmen. Aktuelle Beikostempfehlungen sprechen sich eindeutig für Eier im ersten Lebensjahr aus, allerdings dürfen sie keinesfalls roh sein, sondern müssen gut erhitzt sein (etwa 10 Minuten bei 80Grad).

Wenn nicht gestillt wird, sollte eine Pre-Nahrung verwendet werden, da diese Nahrung einen nur sehr geringen Eiweißgehalt aufweist und so der Muttermilch am ähnlichsten ist.

Fett

Für die gesunde Entwicklung des Kindes sind hochwertige Öle wichtig. Wenn Brei selbst gekocht wird, sollten etwa 1-2 EL Öl auf 100g Brei hinzugefügt werden. Lein-, Raps-, Walnuss-, Soja- und Olivenöl eigenen sich dafür am besten, auch ein spezielles Beikostöl kann verwendet werden. Bei fertigen Breien wurde Öl normalerweise hinzugefügt.

Kalzium

Etwa 330mg Kalzium benötigen Babys zwischen vier und zwölf Monaten, 600mg benötigen 1-4-jährige Kinder und 750mg Kinder von 4-7 Jahren. Kalzium steckt vor allem in Milch und Milchprodukten, wobei eine Scheibe Käse oder ein Glas Milch den Tagesbedarf eines 4-jährigen ausreichend abdecken.

Folsäure

Nicht nur in der Schwangerschaft spielt Folsäure eine große Rolle, sondern auch für Kinder. Enthalten ist Folsäure in grünem Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch und Ei. Isst ein 4-jähriges Kind einen Paprika, eine Portion Kartoffeln und Erbsen über den Tag verteilt, hat es den Tagesbedarf gedeckt.

Magnesium

Magnesium macht die Muskeln leistungsfähig und sorgt gemeinsam mit dem Kalzium für starke Knochen und Zähne. Vollkornprodukte, Milch und Milchprodukte, Nüsse und Geflügel sind die wichtigsten Lieferanten für Magnesium. Eine Portion Haferflocken mit Joghurt, eine Banane und ein Glas Wasser decken den Tagesbedarf eines Kindes.

Vitamin C

Nicht nur die Blutbildung wird durch das Vitamin C unterstützt, auch die körpereigene Abwehr. Viel Vitamin C ist in Zitrusfrüchten und Beeren versteck, aber auch in Paprika und Brokkoli. Schon eine Kiwi oder eine Orange decken den Tagesbedarf eines Kindes.

Jod

Gerade beim Wachstum, der Knochenbildung und Gehirnentwicklung spielt Jod schon in der Schwangerschaft eine große Rolle. Nicht nur Fisch liefert viel Jod, sondern auch Spinat, Brokkoli und jodiertes Speisesalz. Es braucht nur etwa 120g Fisch, um den Jodbedarf eines Kindes zu decken.

Vitamin E

Etwa 4mg benötigen Babys bis 12 Monate, 5mg bis zu 4-jährige Mädchen und 6mg bis zu 4-jährige Buben. Danach steigt der Bedarf auf 8mg täglich an. Pflanzliche Öle und Nüsse sind gute Vitamin E-Liederanten, aber auch Mango, Avocado, Wirsing und Spargel. Ein Paprika und eine Portion Brokkoli decken den Tagesbedarf eines 3-jährigen Kindes.

Vitamin A

Vitamin A ist in tierischen Lebensmitteln enthalten, aber auch Milch und Käse, aber auch Karotten, Spinat und Tomaten enthalten viel Vitamin A, das zum Wachstum der Knochen beiträgt, aber auch dazu führt, dass die Schleimhäute gesund bleiben. Schon eine mittelgroße Karotte reicht aus, um den Tagesbedarf zu decken.

Natrium

Kochsalz ist die häufigste Natriumquellen, aber auch in Wurst und Fertigprodukten ist viel Natrium enthalten. Gesündere Alternativen sind Hülsenfrüchte und Getreide. Bei Natrium gibt es eher das Problem, das zu viel davon aufgenommen wird, denn schon ein Paar Würstchen würde den Tagesbedarf eines 4-jährigen Kindes decken.

Vitamin D

Da Vitamin D in der Muttermilch bzw. Säuglingsnahrung nur in geringen Mengen vorkommt, wird eine zusätzliche Verabreichung des Vitamin D empfohlen, um eine gesunde Entwicklung des Kindes zu ermöglichen. Sommerkinder können darauf meist verzichten, da die Haut unter Sonneneinstrahlung fähig ist, Vitamin D selbständig zu bilden.

Vitamin K

Bei einem Vitaminmangel kann es zu inneren Blutungen kommen, denn Vitamin K ist maßgeblich an der Blutgerinnung beteiligt. Vitamin K ist ähnlich wie Vitamin D nur zu geringen Mengen in der Muttermilch enthalten, daher wird eine orale Gabe nach der Geburt sowie je ein Mal in den ersten beiden Lebensmonaten empfohlen.

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