Alleinerzieher: Alarmstufe rot! Wir sind krank. Teil 2

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Kein Ende in Sicht.

Alleinerziehend und krank?!? Hilfe!!!!

Was mach ich denn nur jetzt? Ich müsste doch eigentlich von letzter Woche alles erst aufholen, was ich versäumt habe, weil mein Sohn krank war. Und jetzt bin ich krank? Er quietscht vergnügt neben mir, direkt neben meinem Ohr lässt er einen Schrei los. Mein Kopf dröhnt. Dieser Lärm macht mich verrückt. Ich bin völlig am Ende. Ich schleppe mich in die Küche, bereite das Essen für den kleinen Mann zu. Ich selbst kriege nichts runter. Ich erkläre ihm, dass Mama gerade krank ist, und deshalb nicht wie sonst immer für ihn da sein kann und ein bisschen Ruhe braucht. Ihm ist das egal. Natürlich ist ihm das egal, er versteht das ja noch nicht, er ist dafür ja noch viel zu klein. Und so muss ich obwohl ich krank bin und mich kaum auf den Beinen halten kann, alles tun, was ich sonst tun muss. Ich packe ihn in den Tragegurt und gehe mit ihm raus, kaufe die notwendigsten Dinge ein, damit ich so schnell wie mögich wieder zu Hause bin. Mein ganzer Körper tut weh, er ist inzwischen doch schon sehr schwer. Wie viel er wohl gerade wiegt? 8Kg? 9Kg? Oder gar schon 10? Und dazu noch der Einkauf. Ich merke, wie schwach ich bin und wie mich meine Kraft verlassen hat… Ich schleppe mich noch zur Apotheke und dann gleich nach Hause. Ich schwitze, die Sonne und die Hitze sind unerträglich. Ich muss ständig niesen. Bei jedem Niesen erschrickt sich mein Sohn wahnsinnig. Er kennt das noch nicht. Nicht in dem Ausmas. Panisch sieht er zu mir. Ich erkläre ihm, dass ich krank bin. Er versteht das natürlich wiederum nicht, aber meine Reaktion scheint ihn zu beruhigen.

Zu Hause gefangen

Ich möchte ins Bett. Aber mein Sohn will spielen. Und so sitze ich wie ein Häufchen Elend neben ihm, schlage mit dem Kochlöffel auf dem Topf während er mit der Schaufel dagegen trommelt. Dann wird er müde. Ich gehe mit ihm ins Bett und stille ihn, normalerweise schläft er dabei ganz gut ein, wenn er denn auch wirklich müde ist. Seine Augen werden schon ganz klein und im nächsten Moment gehen sie zu. Juhu! Heute scheint es ganz gut zu funktionieren, ich freue mich auf ein bisschen Ruhe… Doch dann…. Ich muss niesen! Er reisst seine Augen wieder auf, schrickt hoch. Ich muss mich schneuzen. Dann versuche ich meinen Körper zu kontrollieren und alle Nies- und Hustreize zu unterdrücken. Es gelingt mir für einige Zeit. Es ist unerträglich für mich, alle Atemwege sind blockiert und das befreiende Husten und Niesen muss unterdrückt werden, wenn der restliche Tag auch nur irgendwie überstanden werden soll. Ich schniefe und röchle. Mein Sohn erschrickt jedes Mal. An Schlaf ist nicht mehr zu denken. Völlig übermüdet und abgekämpft. Beide. Aber keiner kann sich ausruhen. Wir stehen wieder auf, ich versuche mit allen möglichen Hausmitteln gegen meinen Infekt anzukämpfen. Kamillentee wird für ein paar Sekunden inhaliert. Länger geht nicht, denn dann zerrt der Sohnemann schon wieder an meinem Bein und kreischt. Irgendwie hab ich es geschafft mir einen Hustensaft aus Zwiebeln und Honig zu machen. Ich will nämlich nur natürliche Mittel nehmen, da ich ja noch stille und für meinen Sohn alle chemischen Substanzen weitgehend vermeiden möchte…. Ja… auch noch diese Ansprüche, die als Alleinerzieherin kaum zu erfüllen sind… Ich trinke also schnell noch einen Schluck Hustensaft, versuche dabei nichts zu verschütten, während der kleine Mann mich als Kletterturm benutzt. Wieder zurück ins Bett, neuer Versuch – und ich trainiere weiter meine Körperkontrolle. Irgendwann schläft er dann doch noch ein…

Entlastung naht

Nach nun bald zwei Wochen Krankenlazarett steht der Besuch vom Papa an. Nachdem der Sohnemann ja noch so klein ist, gibt’s die Besuche natürlich nur gemeinsam oder auf ein oder zwei Stunden alleine für die zwei begrenzt (sofern das überhaupt funktioniert). Ich sehne mich dieses Mal sehr danach… Auch wenn es nicht viel ist, und mein Sohn wahrscheinlich nur an mir hängen wird, so werden doch ein paar Momente machbar sein, in denen ich in die Küche oder ins Bad verschwinden kann, um ein bisschen Ordnung zu schaffen. Oder – oh Gott, welch traumhafte Vorstellung – vielleicht schaffe ich es sogar ein bisschen ALLEINE (meine Augen funkeln bereits!) in meinem Bett liegen zu können… Das ist gerade mein Hoffnungsschimmer, der mich wieder motiviert. Inzwischen bin ich nicht mehr ganz so krank, aber völlig erschöpft, weil einfach seit zwei Wochen keine zehn Minuten Ruhe herrschten.

Tag X

Ich höre nichts von ihm. Das bedeutet nur eines, er kommt wieder nicht so wie es geplant war. Ich konfrontiere ihn, es stimmt, er verschiebt das Ganze um zwei Tage. 2 Tage mehr! Und das obwohl er das letzte mal vor fast fünf Wochen da war. Es reicht! Ich entlade meine ganze Wut und Frustration bei ihm… Und breche meine Ansprüche an meinen Erziehungsstil und drehe den Fernseher auf, damit ich wenigstens nicht im sekundentakt gefordert bin und meinem Kind noch wenigstens mit halber Gelassenheit begegnen kann…. Den ganzen Tag über frustriert bereitet mir das Ganze auch noch eine schlaflose Nacht. Und so kämpf ich mich heute in den Tag, mit etwa drei Stunden Schlaf in petto….

Aber ich habe ein Notfallprogramm für genau solche Momente. Wie das aussieht, verrate ich dir nächste Woche. Von dir möchte ich jetzt aber gerne wissen, wie du mit solchen Situationen umgehst. Hast du Tipps für mich? Dann schreib sie mir einfach in den Kommentaren! Ich freue mich!

 

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