Wespen: Was hilft gegen Wespen? Wir decken Mythen auf!

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Die Wespen sind da. Ob im Restaurant, im Biergarten, im Bad oder auf dem Balkon. Nirgends ist man vor ihnen sicher. Die Wespenhysterie hat Österreich fest im Griff und überall findet man fluchende und um sich schlagende Menschen. Grund dafür ist der warme Frühling und der bislang sehr trockene Sommer, die dafür sorgen, dass es mehr Wespen als sonst gibt. Dabei sind Wespen nützlicher als viele wahrscheinlich wissen: Pro Tag verspeist so ein Wespenvolk 500 Gramm Insekten und Schädlinge, am liebsten Blattläuse. Und sie sind ein Anzeichen einer intakten Natur – daher stehen sie zusammen mit Wildbienen, Hummeln und Hornisse unter Artenschutz.

Was kann man aber nun gegen die schwarzgelben Plagegeister tun?

Im Netz kursieren allerhand Ideen und Möglichkeiten, wie man sich vor den Wespen schützen kann und was bei einem Stich hilft. Doch stimmt das alles wirklich? Wir haben euch auf Facebook dazu gefragt:

Graues Papier zerknüllen, sodass es die Form eines Hornissennestes hat und aufhängen.
Wespen haben große Angst und vertschüssen sich (zum Nachbarn, der nicht so schlau ist)

„Wespen lieben Weintrauben…..also Weintrauben halbieren und in den unbenutzten Ecken des Gartens z.B. unter Sträucher verteilen.“

Kaffeepulver anzünden ist das einzige, was uns die Wespen vom Hals hält.. egal ob beim Grillen, Frühstücken oder Eis essen. Sobald die Wespen in den Rauch kommen, sind sie auf und davon.
Wir zünden immer Kaffeepads an, die brennen gut durch das Papier.“

„Zitrone, Kaffeepulver usw., ruhig sitzen hilft auch.“

Leere Bierflasche oder Petflasche mit Sirup füllen, am Flaschenhals eine Schnur drum und aufhängen oder auf den Tisch stellen.“

Doch was ist dran an diesen „Hausmittel“? Und wie ist das mit Wespen töten? Einmal mit der Zeitung drauf und die Wespe ist dahin. Einfach oder? Das löst das Problem nur kurzzeitig, denn der Zusammenhalt der Wespen ist groß. Wird eine getötet, sind die anderen nur noch aggressiver. Auch der Trick mit den Sirupfallen ist mit Vorsicht zu genießen, denn die darin qualvoll endende Wespe gibt ein Pheromon ab, das andere Artgenossen anlockt, die dann im Angriffsmodus sind.

Natürliche Tricks, damit Wespen (angeblich) verduften

  • Mit Nelkenöl eingeriebene Kissen oder Holzstücke sollen die Wespen fernhalten – das hilft aber nur in kleinen Räumen. Eine bewährte Mischung aus Weihrauch, Myrrhe, Teebaum, Zeder, Kampher, Lavendel, Alkohol 70% kann als Duftlampe ebenso Abhilfe schaffen. Auch bei Tomaten, Basilikum oder Weihrauch ist die Wirkung ähnlich gering und wird sie nicht davon abhalten, dem Kuchen fernzubleiben.
  • Der altbekannte Trick mit den Kupfermünzen am Tisch stammt noch aus einer Zeit, wo Kupfer einer Giftwirkung nachgesagt wurde. An diesem Trick ist leider gar nichts dran.
  • Bunte Kleidung soll angeblich auch ein Faktor sein, der Wespen anlockt und tatsächlich spielen Farben bei der Futtersuche eine Rolle – aber eine eher untergeordnete. Probieren kann man es aber dennoch.
  • Nervig aber effizient ist die Methode, Essen und Trinken immer gleich abzudecken, damit sich möglichst wenige der leckeren Duftmoleküle in der Luft aufhalten.
  • Ja nicht wegpusten, denn das in der Atemluft enthaltene Kohlenstoffdioxid macht Wespen so aggressiv, dass sie gleich zum Angriff übergehen – es ist ein Signal, dass sie von einem Feind angegriffen werden.
  • Mund zu beim Essen mag zwar für viele zu guten Tischmanieren zählen, im Falle von Wespen ist dieser Rat aber wichtig, damit nicht unabsichtlich eine Wespe mitgeschluckt wird und dann im Rachenraum zusticht – das kann nämlich lebensgefährlich werden. Generell ist beim Essen und Trinken Vorsicht geboten: Nicht aus dem Saftpackerl trinken, sondern lieber aus dem Glas und auch bei Strohhälmen aufpassen, dass keine Wespe sich darin versteckt hat.
  • Ruhe bewahren ist tatsächlich die beste Strategie, denn irgendwann verschwinden die Wespen dann von selbst. Eltern sollten bei ihren Kindern aufpassen, dass sie keine klebrigen Hände oder einen Schokomund haben, damit sich die Wespen nicht auf die Kleinen kleben.

Was tun bei einem Wespenstich?

Eine falsche Bewegung und die Wespe sticht zu. Während es für die einen nur schmerzhaft und juckend ist, kann der Stich für andere lebensgefährlich sein und bei einer allergischen Reaktion oder einer ungünstigen Stichstelle wie etwa im Mund, daran sterben. Daher ist es wichtig, den Wespenstich richtig zu behandeln. Auch hier haben wir euch auf Facebook um eure Tipps und Tricks gefragt:

„Bei Stichen hilft Apfelessig und Kühlung.“

„Bei Stich: Spitzwegerich oder Hollerblatt auf der Stichstelle einreiben und Apis Globuli, wirkt wahre Wunder ohne Schwellung!!“

„Wenn doch mal eine sticht, Breitwegerich in der Wiese suchen, ein paar Blätter abzupfen, und damit über den Stich reiben. (Ruhig mit Druck und einige Zeit lang.)“

„Die Stichstelle mit einer  halbierten eiskalten Zwiebel behandeln, es muss nur ordentlich kalt sein. Mit der eigenen Spucke einreiben hilft auch, aber das ist nicht jedermanns Sache.“

Aloe Vera sofort rauf und mehrmals einschmieren.“

„Beim Wespenstich schwöre ich auf die RESCUE Creme von den Bachblüten.
Nach dem Stich auftragen. Schmerz und Schwellung sind nach spätestens 5 min. weg und kommen nicht mehr wieder.
Seit 2008 immer im Einsatz (damals ging eine ganze Tube innerhalb von 14 Tagen drauf. Viele Wespen und viele Kinder auf den div. Kinderspielplätzen. Aber keines ging mit Schmerzen heim).“

Weitere gute Tipps sind: Heißer Waschlappen gegen das Gift (erst bei über 38 Grad wird das Gift der Wespe zerstört), Gift mit Giftpumpen herausholen (und nicht mit dem Mund) und Speichel und Zucker mischen und auftragen gegen den Juckreiz.

Kommt es nach einem Stich jedoch zu Schock, Atemnot, Kreislaufbeschwerden oder Herzrasen, muss schnell ein Arzt aufgesucht oder die Rettung unter der Nummer 144 angefordert werden. Typische Symptome treten etwa eine halbe Stunde nach dem Stich auf und sind:

  • starke Schwellungen an der Stichstelle
  • Quaddeln
  • Schnupfen
  • Schwellungen im Gesichts- und Halsbereich
  • Übelkeit
  • Atemnot
  • Herzrasen
  • Kreislaufbeschwerden

Im schlimmsten Fall führen diese Umstände zu einem anaphylaktischen Schock mit Blutdruckabfall, Ohnmacht und Kreislaufkollaps. Beim wem eine allergische Reaktion bekannt ist, trägt am besten immer ein Notfallset bei sich, bestehend aus einem Antihistaminikum, einem Kortison-Präparat und Adrenalin zum Inhalieren.

Es gibt bis dato kein Wundermittel gegen die Wespen. Ein wenig müssen wir noch durchhalten, etwa bis Ende September. Und mit dem ersten Frost, sterben sie alle – bis auf die Jungkönigin, die für den zukünftigen Staat im Frühjahr wieder ein Nest baut und die Wespen wieder ausströmen.

 

 

 

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