Weihnachten und das neue Baby

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An Benjamins Zimmertür klopft es. Ohne auf ein Ja zu warten stürmt seine Mama ins Zimmer. „Benjamin! Schau doch mal aus dem Fenster! Es hat geschneit. Die Felder vor dem Haus sind bedeckt mit hunderttausenden glitzernden Schneeflocken. Sollen wir raus gehen und mit Papa eine Schneeballschlacht machen?“ „Keine Lust.“ antwortet Benjamin und starrt abwesend auf seinen Computer. „Eigentlich haben wir ausgemacht, dass der Computer erst am Nachmittag benutzt werden soll. Komm doch lieber mit uns an die frische Luft.“ sagt seine Mutter. „Jetzt nicht!“ ruft Benjamin und spielt weiter an seinem Computer herum.
„Wo ist denn Benno?“ ruft Papa als Mama zurück ins Wohnzimmer kommt. „Er kommt nicht mit, er spielt lieber Computer.“
„Ich glaube ich habe eine Lösung für unser Problem. Früher war Benjamin ein so aufgedrehter Junge, wollte immer raus vor die Tür und neue Sachen erforschen. Übermorgen ist Weihnachten und ich weiß ganz genau, was wir unserem Kleinen schenken!“ sagt der Papa aufmunternd und greift nach Mamas Hand.

Heute ist Weihnachten. Alle Vorbereitungen sind getroffen. Benjamin sitzt in seinem Zimmer und wartet. Endlich: die Glocke klingelt. Das Geräusch verrät ihm: Das Christkind war da. Er stürmt ins Wohnzimmer und sein Blick fällt sofort auf den Christbaum. Unter der geschmückten Tanne liegen normalerweise seine Geschenke. Aber was war da los? Benjamin war noch nie in seinem Leben so enttäuscht. Kein einziges Geschenk liegt dort.

Er wirft einen Blick zu seiner Mama. Sie lächelt. Plötzlich öffnet sich die Tür und ein kleines, braunes Hundebaby tappst ins Zimmer. Um seinen Hals hängt eine riesige, rote Schleife. Der kleine Hund läuft auf Benjamin zu, der traurig im Schneidersitz auf dem Wohnzimmerteppich sitzt. Als das kleine Baby mit seiner Schnauze neugierig gegen Benjamins Nase stupst schaut dieser auf und traut seinen Augen kaum. „Was ist denn das?“ kreischt Benjamin aufgeregt. Mama und Papa setzen sich neben Benjamin und den kleinen Hund auf den Teppich. Behutsam streichelt die Mama über Benjamins Kopf. „Das ist dein Weihnachtsgeschenk Benjamin.“ „Was?“ „Wie heißt er denn?“ „Er braucht noch einen Namen, mein Liebling“ sagt die Mutter. „Ich nenne ihn Krümel. Weil er so klein und braun und süß ist.“ ruft Benjamin aufgeregt. „Krümel muss ganz viel an die frische Luft, weil er pinkeln muss und neugierig ist und entdecken will, was die Welt alles zu bieten hat.“ sagt der Papa. „Oh jaaaaa!“ brüllt Benjamin.

Alle packen sich dick ein, Benjamin nimmt Krümel an der Leine und die drei stapfen glücklich im Schein der Straßenlaternen durch den dicken Weihnachtsschnee. Als die Familie nach Hause kommt strahlt Benjamin bis über beide Ohren und meint „Krümel ist das allerbeste Weihnachtsgeschenk. So glücklich war ich noch nie.“

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