Vom Baum Frederik, der nicht so war wie die anderen

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Frederik war ein kanadischer Ahornbaum. Er war noch nicht sehr groß, aber er hatte sich vorgenommen, einmal sehr groß und stark zu werden. Um ihn herum standen viele weitere Ahornbäume. Sie gehörten zur Gattung der Zucker-Ahornbäume. Jahr für Jahr wurden einige von ihnen abgeholzt und ins Sägewerk gefahren. Frederik dachte „Das ist aber kein sehr schönes Ende für einen stolzen Zuckerahorn, der alt geworden ist“. Anderen Ahornbäumen aus seiner Nachbarschaft wurde regelmäßig der süße Saft abgezapft. Man ritzte dazu den Baumstamm an mehreren Stellen an und fing den Saft auf, der aus der Rinde hervorquoll. Er wurde in Flaschen gefüllt und als Ahornsirup für gutes Geld verkauft. Frederik hatte nichts dagegen, dass die Menschen seinen süßen Saft auf ihre Pfannkuchen gießen würden. Aber er hatte definitiv etwas dagegen, irgendwann ins Sägewerk gebracht zu werden. Wer möchte schon ein Kleiderschrank werden, wenn er ein Zuckerahorn ist? Tja, nun war guter Rat teuer. Wie konnte man das verhindern?

Frederik dachte ein ganzes Jahr darüber nach. In dieser Zeit wuchs er einen Meter. Noch war er kleiner als alle anderen Ahornbäume, aber er hatte große Pläne. Er wollte mehr süßen Zuckerrohrsaft abgeben und größer werden als alle anderen. Dicke Bäume sind nämlich besser für das Sägewerk geeignet. Man kann mehr Bretter aus ihnen schneiden. Dünne Bäume sind vielleicht nicht so interessant, dachte Frederik bei sich. „Wenn ich der höchste Zuckerahorn hier werde und meine Blätter immer besonders schön einfärbe, rettet mich das vielleicht!“ dachte Frederik. So kam es, dass er wuchs und wuchs. In jedem Herbst färbte er seine Blätter in herrlichen Grün-, Gelb- und Rottönen ein. Bald überragte er alle anderen Zuckerahorn-Kollegen im Wald.

Irgendwann war Frederik so groß, dass er endlich den blauen Himmel sehen konnte. Dort flogen viele Flugzeuge entlang. Menschen saßen hinter winzigen Kabinenfenstern und betrachteten den herrlich eingefärbten kanadischen Wald. Frederik polierte sein buntes Herbstlaub täglich mit Regenwasser und Morgentau. Seine Blätter glänzten so wunderschön, dass alle sie bestaunten. Weil er in der Mitte vieler anderer Bäume stand, konnte auch der stärkste Sturm seinen Stamm nicht umknicken. Unser Frederik wurde als Himmelsstürmer berühmt.


Liebe Mama, lieber Papa!
Falls deine Kleinen noch munter sind, probier doch mal, dass du ihnen diesen Text langsam und leise vorliest:

Wenn du jetzt hier in deinem Bett liegst, spür die kuschelige Decke und deinen warmen Kopfpolster.

Es ist warm in deinem Bett und du kannst ganz gut zuhören.

Draußen in der Nacht, dort wo es jetzt finster ist, sind am Himmel, wenn  die Wolken nicht davor sind, auch viele, viele Sterne. Oft kann man auch den Mond sehen.

Die Sterne funkeln und blinken und wenn du genau hinschaust, merkst du, dass ein Stern  besonders hell ist, dich ganz besonders anblinkt.

So, als ob er dir etwas sagen will.

Vielleicht sagt er:“ ich bin dein Zauberstern”. Ich leuchte ganz speziell für dich.

Dieses Zauberlicht berührt dich ganz sanft auf deiner Nase, auf deinen Wangen, auf deiner Stirne, auf deinen Schultern, auf deinen Armen, auf deiner Brust, auf deinen Beinen. Und weil das so angenehm ist, wirst du ganz müde, ganz angenehm müde. Deine Beine werden schwerer, deine Arme werden schwerer…..

Dein Stern begleitet dich in deine Träume. Er ist für dich da, er schickt dir ganz besonders schöne Träume….

und wenn du morgen Abend wieder schlafen gehst, wird er wieder da sein, sein, weil es ist ja dein ganz eigener, ein ganz besonderer Zauberstern ist.

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