Traumküsschen

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Heute im Kindergarten war Kinder-Eltern-Tag und fast alle Kinder waren mit ihrer Mama und ihrem Papa da. Es wurde viel gelacht und gespielt. Doch die kleine Milena saß still in der Ecke und weinte. Nicht einmal ihre Mama konnte sie trösten. Sie wollte nicht spielen und als gegrillt wurde, wollte sie auch nichts essen. Die Mama nahm sie in den Arm, streichelte ihr übers Haar und fragte sie ganz liebevoll: „Was ist denn nur los Milena? Schau, alle Kinder haben mit ihren Eltern Spaß und nur du sitzt hier in der Ecke und bist traurig. Wollen wir nicht mal schaukeln gehen?“ Milena kuschelte sich an ihre Mama und antwortete: „Ach nein Mami, ich hab keine Lust. Ich bin so traurig, dass Papa nicht hier ist. Warum hat er mich denn so lange nicht mehr besucht?“

Jetzt war der Mama alles klar. Milena vermisste ihren Vater! Sie hatten sich vor einigen Monaten getrennt und anfangs kam er auch mindestens einmal in der Woche, um Milena zu besuchen. Doch vor drei Wochen hatten Mama und Papa gestritten und seitdem hat er weder angerufen, noch sich sehen lassen. Eigentlich war es der Mama auch ganz recht so gewesen, doch als sie nun sah, wie ihr kleines Mädchen unter der Trennung vom geliebten Papa litt, fasste sie einen Entschluss.

„Milena wartest du kurz, ich muss mal eben raus gehen und komme aber gleich wieder.“ sagte Mama, stand auf und verließ den Kindergarten. Nach einer kurzen Weile kam sie wieder und bat Milena sich anzuziehen. „Es ist schon spät und wir müssen nach Hause. Gleich kommt das Sandmännchen und dann musst du schlafen gehen.“ erklärte Mama, half Milena beim Anziehen, nahm sie auf den Arm und ging mit ihr zum Auto.

Zu Hause angekommen war Milena immer noch sehr still, gehorchte aber der Mama, zog den Schlafanzug an, putzte Zähne und kuschelte sich dann mit Mama aufs Sofa und gemeinsam sahen sie sich den Sandmann an. Als dieser zu Ende war, brachte Mama sie ins Bett und Milena fragte: „Kannst du mir noch etwas vorlesen?“ „Nein, ich nicht, aber warte mal!“ antwortete Mama und ging aus dem Zimmer. Kurz danach ging die Tür wieder auf und ihr geliebter Papa betrat das Zimmer. Weinend und lachend vielen sich Papa und Milena in die Arme und Papa sagte: „Mein Schatz, ich habe dich so vermisst und ich verspreche dir, dass ich dich nie wieder so lang allein lasse, egal was kommt!“

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