Schlauli und die Traumdiebe

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„Schlauli!“, Schlauline platzte in mein Zimmer. Ich blinzelte verschlafen und stöhnte. „Ich hab was ganz tolles geträumt!“, ließ mich Schlauline wissen. „Super, ich nicht“, grummelte ich. Gerade wollte sie anfangen zu erzählen, als sie plötzlich meinte: „Na klar hast du geträumt. Jeder träumt. Du kannst dich bloß nicht mehr daran erinnern“, erklärte sie mit ihrem Superschlaugesicht. Wenn ich diese Miene sah, konnte ich ihr einfach nichts glauben. „Blödsinn“, sagte ich: „Dass ich nicht geträumt habe heißt nur, dass jemand meine Träume gestohlen hat!“

Ich wartete Schlaulines Antwort gar nicht erst ab. Was sie sagen würde, wusste ich ohnehin. Stattdessen beschloss ich, den gemeinen Traumdieben heute Nacht eine Falle zu stellen.
Im Keller fand ich eine Mausefalle und nach etwas Suchen auch ein Seil und eine kleine Glocke. Die Glocke verband ich so mit der Mausefalle, dass sie klingeln und mich wecken würde, sobald ich einen Dieb gefangen hatte. Als Schlauline die Mausefalle abends auf meinem Kissen sah, lachte sie nur. Aber ich schlief zufrieden und siegessicher ein.

Ein Klingeln weckte mich mitten in der Nacht aus dem Tiefschlaf. Erst schaute ich verwirrt im dunklen Zimmer herum. Dann fiel mir aber alles wieder ein und gespannt machte ich meine Nachttischlampe an. Tatsächlich! Ein kleines Wesen mit wuscheligen Haaren saß in der Mausefalle fest. Ein zweites versuchte ihm wieder heraus zu helfen. „Hey!“, rief ich empört: „Gebt zu, ihr wolltet meine Träume stehlen!“

Das Wesen in der Mausefalle schaute wütend. „Lass mich erstmal frei“, schimpfte es. „Dann erklären wir es dir.“ Zähneknirschend löste ich die Mausefalle, hielt das Wesen dabei aber gut fest. „Na gut“, meinte das andere ruhiger. „Ja, wir fressen Träume. Wir brauchen sie zum Leben. Aber wir fressen nur schlechte Träume, ehrlich! Von guten Träumen kriegen wir  nämlich Bauchweh.“ Darüber dachte ich kurz nach. Dann ließ ich das erste Wesen los und sagte: „Na gut. Schlechte Träume will ich ja wirklich nicht haben, die könnt ihr gerne haben“. Ich kuschelte mich zurück ins Bett. Schlauline würde Augen machen, dachte ich noch, bevor ich einschlief und ein richtig tolles Abenteuer träumte.


Liebe Mama, lieber Papa?
Schläft dein Schatz/deine Schätze schon? Nein? Dann probiere es doch mit diesem Text:

Wenn du jetzt hier in deinem Bett liegst,
spür die kuschelige Decke und deinen warmen Kopfpolster.
Es ist warm in deinem Bett und du kannst ganz gut zuhören.
Draußen in der Nacht, dort wo es jetzt finster ist, sind am Himmel, wenn  die Wolken nicht davor sind, auch viele, viele Sterne. Oft kann man auch den Mond sehen.
Die Sterne funkeln und blinken und wenn du genau hinschaust, merkst du, dass ein Stern  besonders hell ist, dich ganz besonders anblinkt.
So, als ob er dir etwas sagen will.
Vielleicht sagt er:“ ich bin dein Zauberstern”. Ich leuchte ganz speziell für dich.
Dieses Zauberlicht berührt dich ganz sanft auf deiner Nase, auf deinen Wangen, auf deiner Stirne, auf deinen Schultern, auf deinen Armen, auf deiner Brust, auf deinen Beinen. Und weil das so angenehm ist, wirst du ganz müde, ganz angenehm müde. Deine Beine werden schwerer, deine Arme werden schwerer…
Dein Stern begleitet dich in deine Träume. Er ist für dich da, er schickt dir ganz besonders schöne Träume…
und wenn du morgen Abend wieder schlafen gehst, wird er wieder da sein, weil es ist ja dein ganz eigener, ein ganz besonderer Zauberstern ist.

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