Ein Schiff namens Irgendwo

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Es gab einmal ein kleines buntes Schiff namens Irgendwo, mit großen runden Bullaugen und einem langen Rauchfang. Irgendwo fährt aber nicht auf dem Wasser, wie seine Freunde, sondern schwebt von Wolke zu Wolke und beobachtet die große weite Welt gerne von oben.

Irgendwo findet seinen Namen sehr seltsam. Deshalb hat sich das Schiff zur Aufgabe gemacht, zwischen den Wolken und den Sternen nach einem passenden Namen für sich zu suchen. Und so fährt Irgendwo jeden Abend, wenn die Menschen die Äuglein schließen, über unseren Dächern von Wolke zu Wolke und von Stern zu Stern.

Einmal ist Irgendwo auf einer pinken Wolke unter einer Sternschnuppe gelandet. Auf dieser wuchsen Bäume aus Zuckerwatte und die Bewohner waren Schlecker mit Armen und Beinen genau wie du und ich. Als das Schiff die Schlecker fragte, wo es vielleicht einen passenden Namen finden könnte, antworteten alle Schlecker nur. „Irgendwo, an einem anderen Ort.“

Der nächste Halt war ein farbenreicher Regenbogen, auf dem viele verschiedene Vögel wohnten. Sie sangen herrliche Lieder und ihre Federn waren bunt, genau wie der Regenbogen selbst. Doch auch die Antwort der Vögel war nur: „Irgendwo, an einem anderen Ort.“

Irgendwo wollte schon aufgeben und war ganz traurig, keinen Namen gefunden zu haben. Doch einmal wollte es noch los. Der letzte Stop war auf einem fernen Stern, weit hinter dem Mond. Dort wohnte nur ein kleiner Junge, mit langem Mantel und einem Beutelchen voll Schnee. Das Schiff sprach zu dem Jungen: „Hilf mir, bitte. Ich suche einen Namen für mich, doch alle antworten immer nur mit „Irgendwo, an einem anderen Ort!“.
Der Junge schaute das Schiff an und sagte: „Siehst du Irgendwo, du trägst bereits den richtigen Namen für dich. Überall und Irgendwo bist du zuhause. Bleib also einfach wie du bist.“

Voller Stolz auf seinen Namen machte sich Irgendwo wieder auf den Weg, um in Ruhe die Welt von oben zu beobachten. Mal hier, mal dort, ganz einfach irgendwo.


Liebe Mama, lieber Papa!
Schläft dein Schatz/deine Schätze schon? Nein? Dann probiere es doch mit diesem Text:

Erinnere dich an gestern, an die Welle am Meer. Heute kannst du auch einen sanften Wind spüren, der über dein Gesicht streicht. Ganz zart und angenehm.

Den Wind streichelt deine Wangen, deine Stirne,  deine Wangen, deine Nase.

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