Raunzbinkerl Maja

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Maja hat heute einen schlechten Tag. Irgendwie passt nichts so richtig. Im Kindergarten waren schon vier Mädchen in der Puppenecke und für sie gab es keinen Platz mehr. Das Spiel, das sie gerne mit ihrer Freundin Christine gespielt hätte, spielten heute schon ein paar Buben. Ja und dann gab es als Mittagessen nicht die erwarteten Würstel mit Ketchup bei Oma, sondern eine Gemüsesuppe mit vielen Erbsen. Die isst Maja nicht sehr gerne. Sie mag nichts Grünes und daran hatte Oma nicht gedacht. Der kleine Pudding als Nachspeise versöhnte sie auch nicht, es war Vanillepudding und nicht der geliebte Schokopudding. Maja raunzte und raunzte, nichts passte. Dabei hatte sie sich so drauf gefreut, dass sie heute schon zu Mittag von Oma aus dem Kindergarten abgeholt wird. Die beiden wollten am Nachmittag in den Tiergarten gehen. Oma hatte in der Zeitung gelesen, dass es so viele junge Tiere zu bewundern gibt.

Vielleicht war Maja auch müde, denn so grantig und raunzig kannte Oma sie kaum. „Du bist heute ein richtiges, kleines Raunzbinkerl“, sagte Oma zu ihr. „Was bin ich?“, fragte Maja und schaute schon wieder grantig. Oma ist dieses Wort einfach so herausgerutscht. Sie hat nicht gedacht, dass Maja es nicht kennen würde. Es war ein altes Wort, das die Leute heute nicht mehr verwenden. Als Oma ein kleines Mädchen war, und auch manchmal so schlecht aufgelegt wie Maja, nannte sie Papa immer so. Oma musste schmunzeln, weil sie jetzt ganz fest an ihren geliebten Papa dachte.

Oma machte es sich auf der Couch gemütlich und rief Maja zu sich. Sie wollten gemeinsam ein bisschen ausruhen, bevor die sich auf den Weg zu den Tieren machten. Maja fielen schnell die Augen zu. Oma genoss es, das kleine Mädchen so nahe zu spüren und hoffte, dass ihre Laune nachher besser sein würde. Und genau so war es auch. Als Maja nach einer Weile wieder wach wurde, strahlte sie ihre Oma an, war lustig und freute sich auf den gemeinsamen Nachmittag im Tiergarten. Oma drückte Maja ganz fest und sagte: „Jetzt bist du kein Raunzbinkerl mehr, jetzt bist du wieder mein Herzibinkerl.“ Oh, schon wieder ein neues, altes Wort.


Liebe Mama, lieber Papa!
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Erinnere dich an die vielen Farben, die dieser hat. Rot, orange, gelb, grün, blau, violett. Schau auf deine Lieblingsfarbe und wenn du sie gefunden hast, lass die Farbe rund um dich fließen bis du in dieser Farbe ganz eingehüllt bist. Die Farbe beschützt dich, gibt dir vielleicht Kraft, Freude.

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