Prinzessin Kichererbse und der Weihnachtswunsch

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In einem wunderschönen, verträumten Dorf, inmitten eines verwunschenen Waldes, lebte vor langer Zeit Prinzessin Kichererbse. Sie war ein fröhliches Mädchen, welches die Menschen im ganzen Dorf mit ihrem Lachen verzückte. Freudig strahlend ging sie morgens durch die Gassen und begrüßte gut gelaunt alle Bewohner. Sie winkten ihr hinterher und begannen mit einem Lächeln die Mühen des Tages auf sich zu nehmen. Die Menschen des Dorfes verrichteten Tag für Tag harte Arbeit und freuten sich jeden Morgen darauf, dass Prinzessin Kichererbse ihren Weg kreuzte.

Eines Morgens jedoch wurde alles anders. Mit gesenktem Kopf und geröteten Augen schlenderte Prinzessin Kichererbse die Gassen entlang. Die fleißige Magd Helena erkannte sofort die Traurigkeit im Gesicht der Prinzessin. Das Mädchen war in tristem Grau bekleidet, wo sie doch sonst Kleider in strahlenden Farben trug. Sie erschien völlig verändert, ihre Lebensfreude schien verflogen. „Prinzessin Kichererbse“, rief die Magd, „Was ist denn nur los? Du scheinst traurig zu sein“. „Ach Helena“, antwortete die Prinzessin bedrückt, „meine geliebte Rennmaus Fridolin ist fortgelaufen. Nach dem Aufstehen habe ich ihr im Laufrad zugeschaut. Das hat mich fröhlich gemacht. Nun ist sie fort und ich finde mein Lachen nicht wieder“. „Das tut mir sehr leid, Prinzessin“, sagte die Magd mitfühlend, „bestimmt wird Fridolin zu dir zurück kommen. Er hatte es so gut bei dir“. Die Prinzessin nickte kaum merklich und schritt ihren Weg fort. Die Dorfbewohner, deren Weg sie kreuzte, wurden allesamt traurig. Das ganze Dorf schien betrübt zu sein. So sollte es bleiben, bis in den Winter hinein.

Prinzessin Kichererbse schrieb einen Brief an das Christkind und wünschte sich ihre Rennmaus zurück, da sie glaubte, sonst nie wieder lachen zu können. Am Weihnachtsmorgen jedoch blieb der Platz unter dem Weihnachtsbaum leer. Wütend und traurig zugleich lief die Prinzessin in den verwunschenen Wald hinein. Auf einer wunderschönen Lichtung fand sie einen kleinen Teich, an dem sich viele Tiere versammelt hatten. Dort waren Füchse, Waschbären, Wildschweine, Hasen und Rehe. Kurz vermutete die Prinzessin, dass die Tiere dort gemeinsam das Weihnachtsfest feiern. Plötzlich hörte sie ein lautes Rumpeln. Die Büsche teilten sich und ein riesiger grauer Elefant kam zum Vorschein. Er lief an ihr vorbei und landete mit einem lauten „Platsch“ im Teich. Die umstehenden Tiere, sowie die Prinzessin waren im Nu völlig durchnässt. Die Prinzessin stutze kurz, besah die Tiere und lachte plötzlich laut los. Sie konnte kaum aufhören zu lachen, bis sie sah, wovor der Elefant weg rannte: Die kleine Rennmaus Fridolin.

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