Pepe das freche Eichhörnchen

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Bevor ich Dich heute mit dem frechen Eichhörnchen Pepe bekannt machen werde, erzähle ich Dir ein wenig vom Leben der echten Eichhörnchen. Du kennst bestimmt diese rothaarigen Schönheiten, von denen jede einen wunderschön flauschigen Schwanz besitzt. Diesen Schwanz kann ein jedes Eichhörnchen beim Springen zwischen den Baumästen gut gebrauchen: Sie bewegen sich mit dem roten Fellbüschel so geschickt, dass Du meinst, sie fliegen vom Baum zu Baum. Ja, flink sind die Eichhörnchen wie die Weltmeister. Und Nüsse essen sie ihr Leben lang gern. Während Du bis drei zählst, hat ein Eichhörnchen bereits eine Haselnuss gegessen. Wie sie dies schaffen? Sie machen zuerst mit ihren Zähnen ein Loch in der Schale und dann knacken sie die Nussschale mit etwas Druck. Ja, beim Essen stellen sich die Eichhörnchen ebenso geschickt wie beim Springen.

Nun zu unserem echten, aber keinem gewöhnlichen Eichhörnchen Pepe. Pepe war einfach sein Leben lang frech. So sagten alle, die ihn kannten. Als ich ihn zum ersten Mal sah, war er ungefähr in Deinem Alter, immer schnell in allem, was er tat und vor allem sehr lustig gelaunt. Wenn seine Mutter die Essenvorräte für Winter versteckte und ihn um Hilfe bat, sprang er im gleichen Moment zu einem anderen Baum und machte dabei wieder einen neuen Weltrekord. Seine besorgte Mutter rief ihm nur hinterher: „Pepe, sei nicht so frech!“ und sie meinte auch „Sei nicht so übermütig“. Sie war nämlich stets um ihren Sohn besorgt. Wenn er mal zu seinem Opa zu Besuch kam und es leckere Walnüsse zum Essen gab, waren sie alle in einem Augenblick von Pepe verschlungen. „Pepe, sei nicht so frech“, bat der Opa leise und er meinte auch „Sei nicht so hastig“. Er mochte den Jungen, denn Pepe erinnerte ihn an seiner jungen Tage, als er selber alles schnell machen wollte.

Eines Tages kam Pepe auch zu mir mit Visite. Es war ein kalter Herbsttag, kurz vor dem Wintereinbruch. An den Bäumen hing kein einziges Blatt mehr, es begann die Zeit der mühsamen Nahrungssuche. Kein Wunder, dass an diesem Morgen das Vogelhäuschen im Garten sehr gut besucht war. Plötzlich bemerkte ich Pepe, wie er langsam von dem Kastanienbaum runter kam. Er beobachtete genau die Umgebung, auf einmal sprang er, war unten, dann schnell beim Häuschen und wieder blitzschnell war er mit den geklauten Körnern im Gebüsch verschwunden. Am nächsten Tag legte ich eine Haselnuss vor meiner Gartentür und hoffte ein Foto von Pepe machen zu können, wenn er mit der Nuss beschäftigt sein wird. Aber bevor ich zur meiner Fotokamera greifen konnte, lief Pepe schon mit seinem Frühstück weg. Und so war es jeden Tag: Ich konnte machen, was ich wollte, Pepe war immer schneller als ich. Entweder kam er von der anderen Seite als erwartet oder war er so flink beim Davonlaufen. Ich musste dann gestehen: Pepe war ein freches Eichhörnchen!

Und dann passierte Folgendes: Eines Tages erschien ein Bussard am Himmel über unserem Garten und stürzte sich auf Pepe nieder. Da war ich ganz froh, dass mein Freund Pepe, so schnell laufen konnte! Ich war überglücklich, als er nach drei Tagen vorsichtiger denn je am Kastanienbaum erneut erschienen war.


Liebe Mama, lieber Papa!
Um das Einschlafen zu erleichtern lies doch anschließend an die Geschichte noch diesen Text langsam und leise vor:

Erinnere dich,

wie du heuer im Sommer über eine Wiese gegangen bist.

Hast du da auch einen Schmetterling gesehen, oder vielleicht mehrere? Kannst dich noch an die Farben erinnern und  daran, wie leicht der Schmetterling von Blume zu Blume geflogen ist?

Sieh dir jetzt dieses Tier einmal von der Nähe an.

Vielleicht hat es sich gerade auf deine Hand gesetzt. Wie leicht und wie schön es ist. Du kannst die Fühler sehen und die Flügel und die ganz zarten Beine…und wenn du so auf diesen Schmetterling schaust, kannst du auch ganz leicht und sanft atmen, so sanft wie ein Schmetterling, leicht, sanft, leicht, und sanft………

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