Lebensmittelverschwendung: Weniger Lebensmittel wegwerfen

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Jährlich werden in Österreich etwa 157.000 Tonnen Lebensmittel im Wert von einer Milliarde Euro in Haushalten weggeschmissen. Das sind etwa 300 Euro pro Haushalt und Jahr. Falsche Lagerung, falsche Planung von Einkäufen, ungeplante Genusskäufe, vermeintliche Schnäppchen und ein überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum sind Gründe.  Da liegen die Haushalte deutlich über jenen Mengen, die vom Handel jährlich in der Tonne landen – dort sind es „nur“ 74.000 Tonnen. Wir hätten nicht gedacht, dass es so viel ist und sind darüber erschrocken. Auf der anderen Seite haben weltweit mehr als eine Milliarde Menschen nicht genug zu essen. Dennoch müssen wir uns auch selbst an der Nase nehmen:

Ich ertappe mich selbst immer wieder, wie ich viel zu viel einkaufe und manche Lebensmittel so lange aufbewahre, dass sie dann verdorben sind. Und dann? Dann landen sie im Müll. Das nervt mich jedes Mal und ich mache mir wirklich Gedanken, wie ich das vermeiden kann.

Lebensmittel erhalten uns am Leben und wir sollten respektvoll mit ihnen umgehen. Gegen die Lebensmittelverschwendung kann jeder etwas tun und es ist eine Möglichkeit, Respekt zu zeigen.

Immerhin landen nicht nur Lebensmittel im Müll, sondern auch Geld. Was sind eure Strategien?

Tipps, um weniger Lebensmittel wegzuwerfen

  • Einfrieren: Viele Lebensmittel können eingefroren werden – das ist vor allem bei 2+1-Aktionen sinnvoll oder wenn du doch einmal etwas gekauft hast, dass du dann nicht so schnell verwendest wie geplant. Auch fertig gekochte Gerichte können eingefroren werden.
  • Doppelte Menge kochen und einfrieren: So hast du immer eine Notfallportion zu Hause oder etwas fürs Büro.
  • Nach Wochenplan kochen: Die einen Familien schwören darauf nach einem Wochenplan zu kochen, den anderen ist es zu wenig flexibel. Dennoch kann mit einem Wochenplan viel Geld gespart werden und du kaufst nur, was du brauchst statt im Supermarkt zu stehen und zu überlegen, was du kochen könntest. Auch kannst du Lebensmittel gleich mehrmals integrieren und so vermeiden, dass dir etwas übrigbleibt.
  • Einkaufsliste schreiben und nur einkaufen, was oben steht: Das erfordert bei den vielen guten Angeboten schon ein wenig Disziplin, doch wer nur nach Einkaufsliste einkauft, spart Geld und vermeidet Lebensmittelverschwendung.
  • Nicht auf unnötige Sonderangebote hereinfallen: Attraktive Angebote und Preisschnäppchen lauern an jeder Stelle und werden noch besonders hübsch und ansprechend präsentiert. Aber überleg dir zwei Mal, ob du wirklich größere Mengen von dem Produkt brauchst oder es einfrieren kannst, damit es nicht im Müll landet.
  • Nicht mit dem Einkaufswagen einkaufen gehen, sondern mit meinem Korb: Einkaufswägen sind groß und verleiten dazu, immer noch mehr einzuräumen, weil der Einkauf ja nur so wenig ausschaut. Nimm das nächste Mal lieber nur einen Einkaufskorb und du kaufst automatisch weniger ein (und wahrscheinlich auch nur das, was du wirklich brauchst).
  • Obst und Gemüse möglichst frisch, regional und vom Markt kaufen: Schmeckt besser, unterstützt die heimischen Bauern und umgeht den Handel.
  • Nicht mit Hunger einkaufen gehen: Wer mit Hunger einkaufen geht, tätigt viele Genusskäufe und lässt sich von verschiedenen Gerüchen anlocken.
  • Reste an Tiere verfüttern: Du hast Haustiere? Super! Dann freuen sich Hase, Katze und Hund über die Lebensmittelreste und sie landen nicht im Müll.
  • Freunde zum Essen einladen, wenn man zu viel gekocht hat: Du hast viel zu viel gekocht? Dann lade doch deine Freunde zu einem spontanen Essen ein! Sie freuen sich bestimmt darüber und du musst nichts wegschmeißen.
  • Nicht auf das Ablaufdatum verlassen, sondern auf die Nase: Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist ein Richtwert und keinesfalls in Stein gemeißelt. Bevor du also ein Joghurt wegwirfst, verlass dich lieber auf deine Nase. Riecht es noch gut, dann kannst du es bedenkenlos genießen.
  • Es gibt Kühlschränke, wo du Lebensmittel, die du nicht brauchst, abgeben kannst: Fair-Teiler nennen sich diese Aktionen und sind auch in vielen Firmen zu finden. Vielleicht kannst du ja ein solches Projekt anregen und so dazu beitragen, weniger Lebensmittel zu verschwenden.
  • Foodsharing – Lebensmittel teilen und tauschen statt entsorgen: Ob auf Märkten, bei Veranstaltungen oder auch per Aufruf im Internet in speziellen Gruppen. Foodsharing ist in!
  • Nur für 2-3 Tage einkaufen statt einem großen Wocheneinkauf
  • Selber Gemüse anbauen (Urban Gardening): Wer selber sein Obst und Gemüse anbaut entdeckt nicht nur eine Liebe zum Gärtnern, sondern lernt auch den Wert der Lebensmittel mehr zu schätzen.
  • Ein Mal wöchentlich ein Lebensmittelcheck, was noch im Kühlschrank liegt: Kontrolliere wöchentlich, was du noch im Kühlschrank hast, was vielleicht falsch gelagert ist, was du bald aufbrauchen solltest und überlege, was du daraus kochen könntest.
  • Lebensmittel richtig lagern: Viele Lebensmittel verderben schneller, weil sie falsch gelagert werden. Jeder Kühlschrank hat unterschiedliche Kühlzonen, die für bestimmte Lebensmittelgruppen vorgesehen sind. Erkundige dich also, wo Milchprodukte, Fleisch und Gemüse am besten gelagert werden, damit sie auch lange halten.
  • Restl-Essen wie Eintöpfe, Gemüsepfannen, Suppen, Slate, Pizzen etc. geht eigentlich immer. Sei kreativ oder such auf Plattformen nach Rezeptideen.
  • Leer ist nicht gleich Leer: Aus leeren Senf- und Mayonnaisegläsern kann immer noch eine Marinade gezaubert werden und Tuben schneidest du am besten auf

Und welche Tipps hast du noch für uns?

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