Der Sonnentanz

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David stand am Fenster und sah hinaus in den Regen.
Dicke Tropfen fielen aus den grauen Wolken und trommelten gegen die Fensterscheibe.
Es regnete schon den ganzen Tag, und das machte David traurig.
Heute war Sonntag, und er wollte sich mit seinem Freund Jonathan auf dem Spielplatz treffen.
Doch solange es regnete, musste er zu Hause bleiben.

Als seine Mama ins Zimmer kam, fragte David: „Mama, warum heißt der Sonntag nicht Regentag? Die ganze Welt da draußen ist nass. Aber an einem Sonntag muss doch die Sonne scheinen!“
Seine Mama lächelte und nahm ihn in den Arm.
„Das wäre zu schön! Aber ich kann dir ein kleines Geheimnis verraten. Als ich so klein war wie du, habe ich an Regentagen mit meiner Freundin den Sonnentanz getanzt. Und wenn wir uns richtig angestrengt haben, kam wirklich die Sonne heraus und hat den Regen vertrieben!“

David dachte über die Worte seiner Mutter nach.
Dann lief er durch den Regen zu seinem Freund Jonathan und erzählte ihm von dem geheimnisvollen Sonnentanz.
Sie beschlossen, zusammen mit den anderen Kindern aus der Nachbarschaft, einen fröhlichen Tanz zu veranstalten.

Kurze Zeit später standen viele Jungen und Mädchen in einem großen Kreis auf dem Spielplatz. Sie waren alle pitschnass, doch sie hielten sich mutig an den Händen und dann begannen sie zu singen:

„Liebe Sonne, komm heraus, und bitte stell den Regen aus!
Liebe Sonne, versteck dich nicht! Wir brauchen Wärme und dein Licht!“

Die Kinder sangen immer lauter und tanzten dabei im Kreis. Immer schneller drehten sie sich und sahen dabei in den Himmel.

Plötzlich rief David:
„Schaut nur, es hat aufgehört zu regnen!“
Und tatsächlich! Die dicken grauen Wolken packten den Regen wieder ein und machten Platz für einen strahlend blauen Himmel.
Warme Sonnenstrahlen fielen auf die Erde und kitzelten die Nasen der Kinder.
Alle liefen aufgeregt durcheinander und freuten sich, dass sie es gemeinsam geschafft hatten, mit dem lustigen Sonnentanz den Regen zu vertreiben.


Liebe Mama, lieber Papa!
Schläft dein Schatz/deine Schätze schon? Nein? Dann probiere es doch mit diesem Text:

Erinnere dich, wie du heuer im Sommer über eine Wiese gegangen bist.

Hast du da auch einen Schmetterling gesehen, oder vielleicht mehrere? Kannst dich noch an die Farben erinnern und daran, wie leicht der Schmetterling von Blume zu Blume geflogen ist?

Sieh dir jetzt dieses Tier einmal von der Nähe an

Vielleicht hat es sich gerade auf deine Hand gesetzt. Wie leicht und wie schön es ist. Du kannst die Fühler sehen und die Flügel und die ganz zarten Beine… und wenn du so auf diesen Schmetterling schaust, kannst du auch ganz leicht und sanft atmen, so sanft wie ein Schmetterling, leicht, sanft, leicht, und sanft…

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