Jede Jahreszeit wird von verschiedenen Wettermachern bestimmt. Du kennst bestimmt schon Gevatter Sturmwind und Wolke Dauerguss, den Regengeist. Er erwacht immer genau dann aus seinem Mittagsschlaf, wenn die Leute ihren Regenschirm Zuhause vergessen haben. Aber vermutlich hast Du noch nie von Konstantin, dem Kältegeist gehört.
Konstantin ist ein fauler Geselle. Obwohl er ein Wettermacher-Lehrling ist, schläft er den ganzen Sommer lang. Sobald die Schafskälte und die Eisheiligen vorbei sind, verzieht er sich in seine warme Federbettenburg. Für die kühlen Abende im Sommer ist Konstantin nicht zuständig. Er ist auch nicht der Bibberkönig, der allen Kindern blaue Lippen zaubert, wenn sie zu lange im Wasser der Badeanstalt waren. Konstantin ist der kleine Wettermann, der erst aufwacht, wenn es auf dem Kalender Herbst und Winter wird. Dann schält er sich aus seinen dicken Federbetten und gähnt ausgiebig. Konstantin ist ein echter Frostbeutel – aber er mag es, andere frieren zu lassen.
Wenn alle bibbern und zittern, freut Konstantin sich so sehr, dass ihm ganz warm ums Herz wird. Dann friert Konstantin, der Kältegeist, nicht mehr. Dafür bibbern aber alle anderen mit den Zähnen. Du musst wieder Strumpfhosen, einen Anorak und eine Mütze anziehen, auch wenn Du lautstark protestierst. Aber Konstantin ist Gott sei Dank ein echter Faulpelz. Er kriecht am Anfang des Herbstes immer wieder unter seine Decken und weigert sich, die Menschen frieren zu lassen. Dann kommt die Sonne durch und es wird ein herrlicher Oktobertag. Du darfst tagsüber wieder Kniestrümpfe anziehen und bist glücklich.
Man erwartet von einem Wettermacher-Lehrling, dass er das Wetter macht, für das er ausgebildet wurde. Irgendwann tut Konstantin sich also mit Gevatter Sturm und Väterchen Frost zusammen und lässt die Menschen bibbern, dass es eine wahre Freude ist. Nur die Eskimos und Eisbären bibbern nicht. Deshalb hält sich Konstantin heutzutage nicht mehr damit auf, diesen Menschen das Frieren beizubringen. Er begnügt sich mit denen, die es sonst noch so gibt. Es lässt Wüstenmäuse bibbern und im Himalaya die Temperaturen weit unter Null sinken. Das ist so anstrengend für Konstantin, dass er irgendwann sehr, sehr müde wird. Im Frühjahr überlässt er deshalb wieder Mutter Sonne das Feld.
Liebe Mama, lieber Papa!
Ist noch jemand wach? Dann probier es doch noch mit diesem Text:
Hast du schon einmal einen Regenbogen gesehen?
Erinnere dich an die vielen Farben, die dieser hat. Rot, orange, gelb, grün, blau, violett. Schau auf deine Lieblingsfarbe und wenn du sie gefunden hast, lass die Farbe rund um dich fließen bis du in dieser Farbe ganz eingehüllt bist. Die Farbe beschützt dich, gibt dir vielleicht Kraft, Freude.
