Den Sommerurlaub ankern – Schwelgen in Erinnerungen

Mein Anker vom Sommerurlaub
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Letztes Jahr habe ich geschrieben, dass ich nicht von Urlaub zu Urlaub leben möchte und die Zeit dazwischen irgendwie überbrücken. Viel mehr ist es mein Ziel ein Leben zu führen, von dem ich keinen Urlaub brauche. Und ich habe es geschafft – viele kleine Schritte waren dazu nötig, aber ich kann heute sagen, dass ich mit meinem Leben sehr zufrieden bin. Ist es nicht schön, so etwas sagen zu können?

Wenn du dieses Gefühl auch haben möchtest, dann verrate ich dir mein Geheimnis: Es heißt „Ankern“.

Was ist Ankern?

Ankern ist ein Begriff im NLP der meint, dass ein Reiz mit einer gewünschten Reaktion verknüpft wird. Dabei spielt es keine Rolle, wie der Reiz auf uns trifft: ob visuell, kinästhetisch, auditiv, olfaktorisch oder gustatorisch – die gewünschte Reaktion kann immer ausgelöst werden. Das Ankern gelingt umso besser, je intensiver die Emotion ist, bei der der Anker gesetzt wird und er kann auch durch Wiederholung verstärkt werden. Es braucht ein wenig Übung, das habe ich selbst gemerkt, aber wenn es einmal geklappt hat, dann ist es wie ein Zauber. So schaffe ich es, dass ich mir mehrmals täglich das Urlaubsgefühl  nach Hause hole. Klingt unglaublich, nicht wahr? Aber das schaffst du auch und ich verspreche dir, es funktioniert.

Mein Anker

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Mein Anker vom Sommerurlaub

Mein Anker ist ein kleines Band am Fuß. Dieses Band schenkte mir der „Chakalakabummbumm“- Mann am Strand. Einfach so. Er kam jeden Tag vorbei und versuchte uns seine Ketten zu verkaufen. Wir plauderten mehrmals mit ihm und er zeigte uns Fotos von seinen drei Kindern, die in Indien lebten, während er 6 Monate im Jahr hier in Italien am Strand versucht, das Familieneinkommen zu verdienen. Dann schenkte er mir dieses bunte Band als Erinnerung und noch am selben Tag habe ich es angelegt. Seitdem habe ich es nicht mehr abgenommen. Immer wenn ich das Band anschaue muss ich daran denken, dass dieser Familienvater sechs Monate im Jahr seine Kinder und seine Frau nicht sieht und ich denke daran, wie gut ich es habe und wie egoistisch es ist mich darüber zu beschweren, denn der Mann einmal abends später nach Hause kommt. Ich erinnere mich aber auch daran, wie es am Strand gerochen hat, wie salzig das Meerwasser schmeckte, ich spüre, wie der Wind leicht durch meine Haare weht, ich höre das Kinderlachen. In mir wird es wohlig warm, ich bin entspannt, ich bin frei, ausgelassen und glücklich. In diesem Moment könnte ich die ganze Welt umarmen, so viel Glück und Dankbarkeit empfinde ich für mein Leben und meine Familie. Und all das kommt in mir hoch, wenn ich auf das kleine bunte Band an meinem Bein schaue.

Ankern braucht ein wenig Übung und vielleicht kommt es dir auch komisch vor, aber es klappt wirklich. Doch es gibt noch mehr Möglichkeiten, wie du dir das Urlaubsgefühl nach Hause holen kannst – erschaffe dir deine eigene mentale Insel.

Meine mentale Insel

Ich habe darüber schon in einem anderen Beitrag geschrieben, wie es mir gelingt, Kleinigkeiten, die ich absolut mit Urlaub verbinde, in meinen Alltag einzubauen, um so die Urlaubsstimmung noch länger zu bewahren:

  • Zu Hause trage ich gerne Flip Flops, weil sie für mich der Inbegriff von Sommerurlaub, Strand und Meer sind.
  • Genauso trage ich fast immer eine Sonnenbrille, weil auch sie mich an Urlaub erinnert.
  • Jeden Morgen trage ich eine selbstgemachte, kühlende Gesichtscreme auf, die meine Haut mit allem versorgt, was sie braucht, aber durch die kühle Brise an Sommer erinnert.
  • Dieses Jahr haben wir Muschelketten gebastelt – auch eine nette Idee, sich den Urlaub zu verlängern.
  • Statt abends vor dem Fernseher zu sitzen, verbringen wir die Abende auf der Loggia im Grünen, genießen den Sternenhimmel und das Kerzenlicht. So wie im Urlaub. Selbst die Gelsen sind dabei. Authentischer geht es ja kaum mehr 🙂
  • Entschleunigung: Im Urlaub läuft alles ein wenig langsamer – was uns unter der Woche nur schwer gelingt, versuchen wir am Wochenende umzusetzen durch Wochenendausflüge, Camping und viel Zeit in der Natur.

Auch meine Kinder haben Anker

Solche Anker funktionieren nicht nur bei Erwachsenen, sie funktionieren auch bei Kindern. Besonders am Schulbeginn sind Anker wichtig, weil sie bei dem ganzen neuen Eindrücken doch etwas Beständigkeit und Vertrautes spenden. Diese Anker können dann alte Freunde aus dem Kindergarten sein, die man am Nachmittag wiedersieht, es können Rituale sein, Berührungen oder einfach Langeweile, um die vielen neuen Eindrücke zu verarbeiten. Aber auch bei Lernschwierigkeiten oder wenn deinen Kindern der Mut fehlt, können solche Anker unterstützen. Wie ich Anker bei meinen Kindern verwende, verrate ich dir in einem anderen Beitrag.

Erinnerungen an den Sommerurlaub

Jetzt aber genug geschwärmt, jetzt möchte ich auch dir ein paar Fotos von unserem Sommerurlaub in Italien zeigen und so vielleicht bei dir Erinnerungen und Gefühle wecken, die dich entspannen und für eine kurze Zeit aus dem Alltag entführen:

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Verrate mir doch: Hast du auch einen Anker oder eine mentale Insel? Ich bin gespannt und freue mich auf deine Kommentare!

Deine Anna

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