Das Traumtier

shutterstock ID 758022454

Lara war fünf Jahre alt. Zusammen mit ihren Eltern lebte sie in einer großen Stadt in einem großen Hochhaus. Sie wünschte sich ganz innig einen Hund. Jeden Abend wenn ihre Mama sie ins Bett brachte, fragte Lara:
„Warum darf ich keinen Hund haben?“
und jedes Mal antwortete ihre Mama:
„Weil ein Hund viel Platz und Auslauf braucht und wir in einer kleinen Wohnung leben.“
Doch heute war irgendetwas anders, es hatte endlich angefangen zu schneien. Als Lara die Augen schloss, hörte sie ein leises Bellen. Sie drehte ihren Kopf in die Richtung des Geräusches und da kam ein kleiner, süßer Hund mit wedelndem Schwanz auf sie zu und hopste mit einem Sprung ins Bett. Lara machte große Augen. Neben ihr im Bett saß wirklich ein Hund. Mit großen, braunen Kulleraugen und schneeweißem Fell. Seine Pfoten waren schwarz mit weißen Tupfen. Es war der niedlichste Hund den Lara je gesehen hatte. Sie setzte sich auf und umarmte das kleine Fellknäuel. Sie schaute ihren neuen Freund an und sagte:
„Der Schnee hat mir einen Hund gebracht. Als erstes brauchst du aber einen Namen.“ Doch wie sollte sie ihn nennen. Während sie in streichelte fiel es ihr ein.
„Ich nenne dich Schneeflocke, denn du kamst ja mit dem Schnee!“, schrie Lara voller Freude.
Schneeflocke schien der Name auch zu gefallen, denn er leckte Lara mit seiner feuchten Zunge einmal quer durch ihr Gesicht. Lara lachte und sprang aus dem Bett. Sie und Schneeflocke rannten raus in den Schnee und spielten bis zum Morgengrauen.
Doch als Mama Lara am nächsten Morgen weckte, war Schneeflocke verschwunden.
„Wo ist Schneeflocke“, fragte sie ihre Mama.
„Wer ist denn Schneeflocke“, erwiderte diese.
„Na mein neuer Hund“, rief Lara.
„Das muss ja ein schöner Traum gewesen sein“, sagte Mama.
Schade das war nur ein Traum, dachte Lara. Doch als sie abends wieder ins Bett ging schneite es wieder und sie hörte erneut das vertraute Bellen. Schneeflocke und Lara spielten ein weiteres Mal die ganze Nacht im Schnee. Von da an wusste Lara, dass Schneeflocke mindestens so lange bleiben würde wie der Schnee lag.

TEILEN