Babys Ernährung: Welche Lebensmittel sind erlaubt? Welche sind verboten?

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2009 wurden in Deutschland die S3-Leitlinien zur Allergieprävention eingeführt, die die einst komplizierte Beikosteinführung ein wenig erleichtern sollte. Immer noch gibt es die Empfehlung, die Lebensmittel langsam und der Reihe nach einzuführen, um mögliche Unverträglichkeiten zu erkennen. Dieser Richtlinie schließt sich welovefamily auch an, doch wir möchten auf einen besonderen Aspekt der S3-Leitlinie hinweisen:

Werden neue Lebensmittel dann eingeführt, wenn das Baby noch Muttermilch erhält, werden diese besser angenommen und vertragen. 2014 wurde die Studie um den Punkt ergänzt, dass kein positiver Effekt nachgewiesen werden konnte, wenn potente Nahrungsmittelallergene vor dem vollendeten vierten Lebensmonat angeboten werden.

Welche Lebensmittel sind erlaubt? Welche sind verboten?

Waren „früher“ noch Fisch, Ei und Vollmilch im ersten Lebensjahr tabu, sind diese mittlerweile erlaubt und als Teil einer ausgewogenen Beikosteinführung zu betrachten. Vollmilch darf ab etwa 8 Monaten bis zu 200ml täglich in Form von Brei oder Milchprodukten angeboten werden. Von einem höheren Verzehr wird abgeraten.

Weil die Eltern entscheiden, was auf den Tisch kommt und das Baby über die Menge, gilt es bei folgenden Lebensmitteln besonders vorsichtig zu sein:

  • Rohmilch
  • Rohe Eier
  • Salz
  • Honig
  • Salat
  • Nüsse
  • Kleine Beeren (Gefahr des Verschluckens)
  • Zuckerzusätze (Dextrose, Fructose, Maltose, Maltodextrin….)
  • Geschmacksstoffe und Bindemittel
  • Kakao und Schokolade

Zubereitungshinweise für Babys erstes Essen

Was das Kind zu essen bekommt, hängt auch immer eng mit den Ernährungsgewohnheiten der Eltern zusammen. Deshalb ist nicht nur die Schwangerschaft, sondern auch die Beikostzeit eine schöne Gelegenheit, die eigenen Essgewohnheiten zu hinterfragen oder zu optimieren.

Wer sich bisher vorwiegend von Fast Food ernährt hat, wird nun vielleicht mehr zu Gemüse und Co. greifen. Dabei sollten die Nahrungsmittel am besten immer frisch, saisonal, regional und bio sein sollten. Aber sie sollen auch zur Familie passen: Denn wenn niemand in der Familie Kohl oder Spinat isst, wäre es unlogisch, diese Lebensmittel dem Kind aufzuzwingen und selbst einen Burger zu essen. Eltern haben Vorbildwirkung und deshalb ist es wichtig, das Kind schon in der Beikostzeit an die Ernährungsgewohnheiten der Familie zu gewöhnen und ihm das anzubieten, was alle essen.

Mit etwa 6-7 Monaten eignet sich gekochtes oder püriertes Gemüse wie Karotten, Pastinake oder Kürbis gut. Aber auch Kartoffeln und püriertes Fleisch, Fisch, gekochtes Eigelb, Vollkornflocken und gedünstetes Obst kann auf dem Speiseplan stehen. Dem Brei sollte immer ein wenig Öl beigemeint werden, um damit die Verwertung der fettlöslichen Vitamine zu unterstützen. Dafür werden Maiskeimöl, Rapsöl, aber auch Sonnenblumenöl empfohlen. Damit die Vitamine und Nährstoffe besser aufgenommen werden können, kann als Nachtisch immer eine kleine Portion Obstbrei oder ein Orangensaft angeboten werden (kann auch dem Brei beigemengt werden). Grundsätzlich sollten Säfte nur in kleinen Mengen verabreicht werden, ungesüßte Tees oder Wasser als Durstlöscher sind zu bevorzugen

Ist das Baby etwa 8-9 Monate alt, muss das Essen nicht mehr püriert werden, es genügt, wenn es mit der Gabel zerkleinert wird. Nach und nach können auch Hirsekringel, Brot oder Dinkelstangen zum Knabbern angeboten werden, um das Kauen zu unterstützen und zu üben. Aber auch Reis, Nudeln und verschiedene Aufstriche aus Frischkäse, Avocado oder Banane ergänzen den bunten Speiseplan. Das gilt auch für rohes Obst und Milchprodukte. So erfolgt langsam und schrittweise eine Annäherung an die Familienkost, die zunächst keine stark gewürzten Speisen enthalten sollte. Daher lieber die Babyportion zur Seite nehmen und dann für sich selbst noch würzen.

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