Vom Mann, der die Sterne an den Himmel malte

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Es war einmal vor langer, langer Zeit, da war nachts kein einziger Stern am Himmel zu sehen. Wenn die Sonne unterging, war der Himmel pechschwarz. Nur der Mond beleuchtete damals die weite Ferne und wurde mal größer, mal kleiner und ab und zu verschwand er komplett vom Himmelszelt.

Zu dieser Zeit lebte ein kleiner grau-weißer Wolf, der den Namen Welcho trug. Welcho schaute nachts gerne zum Himmel und zu jedem Vollmond sang er ein Lied. Er wusste allerdings nicht, dass die Sonne heimlich seinem Gesang lauschte. Sie versteckte sich auf der anderen Seite der Erde, beschien kräftig den Mond und genoss die schönen Klänge des Wolfgesangs.
Die Sonne war sehr einsam aber Welchos Lieder gaben ihr ein Gefühl der Geborgenheit, ja sie waren wie die Stimme eines guten Freundes. Doch der kleine Wolf sang nur einmal im Monat seine schönen Lieder, wenn die Sonne Glück hatte vielleicht auch ein zweites Mal. Daher beschloss die Sonne ihre Scheu zu überwinden und sich dem Wolf vorzustellen.

Welcho schlief selig an sein Rudel gekuschelt, als ihn ein warmer Lichtstrahl weckte. Er streckte und reckte sich vergnügt und rekelte sich auf dem aufgewärmten Boden. Doch an diesem Morgen war irgendetwas anders. Er konnte das Licht hören. Er konnte nicht nur sehen, wie es die Welt in Farben tauchte und spüren, wie es ihm Wärme schenkte, er verstand plötzlich auch die Sprache des Lichts.

Welcho hörte fasziniert zu. Lange sprach er mit der Sonne und hörte sich ihre atemberaubende Lebensgeschichte an, bis sie langsam das Land verlies und die beiden sich für die Nacht verabschiedeten. In dieser Nacht konnte Welcho aber nicht schlafen. Er dachte über die Sonne nach und es tat ihm Leid, dass sie so einsam war. Er überlegte, wie er ihr helfen konnte und bald kam ihm sein alter Freund Sogra in den Sinn.

Sogra war ein großer Mann und ein ausgezeichneter Künstler. Er konnte mit bunten Farben allerlei Dinge in die Luft malen. So machte sich Welcho auf dem Weg zu ihm und erzählte ihm die Geschichte von der Sonne. Der Morgen brach herein und Welcho begrüßte freudig die Sonne. Sie plauschten wieder freudig und eifrig, bis sie gehen musste.

Doch als die Nacht erneut heranbrach, stockte der Sonne der Atem. Sogra malte einen Stern nach dem anderen in die Luft und nach einer Weile hatte die Sonne unzählige Gefährten. Sie würde nie wieder allein sein müssen und der Himmel war seit je her übersät von den strahlend leuchtenden Punkten.


Liebe Mama, lieber Papa!
Schläft dein Schatz/deine Schätze schon? Nein? Dann probiere es doch mit diesem Text:

Bevor du jetzt einschläfst, legst du deine beiden Hände auf deinen Bauch. Spürst du, wie sich dein Bauch beim Atmen bewegt.
Ganz langsam auf und ab.
Vielleicht kannst du dir vorstellen, es ist eine Welle, die du spürst, wie am Meer.
Sie bewegt dich ganz langsam: Einatmen und Ausatmen.

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